Erfolgsstory Innovation Hub A³ Innovationsökosysteme in A³ nutzen

In A³ lassen sich Erfolgsgeschichten schreiben – und jetzt ist ein sehr guter Zeitpunkt dafür. Wir sprachen mit Prof. Schraudner exklusiv über die neuen großen Treiber und die Chancen für Unternehmen, mit neuen Geschäftsmodellen Vorreiter zu werden – in Bereichen wie Nachhaltigkeit, Digitisierung und neu auch Biotechnologie.

Beim Technologietransfer-Kongress Augsburg am 14. Juli 2021 riet sie Unternehmen in ihrer Keynote: "Das wichtigste an Innovation ist Kollaboration!"

Zum Kongress

Darum geht’s:

Prof. Dr. Martina Schraudner hat das Fraunhofer Center for Responsible Research and Innovation am IAO aufgebaut und beschäftigt sich mit diesem interdisziplinären Team und dem ihrer Professur an der TU Berlin mit der Gestaltung von Transformations- und Innovationsprozessen.

Das neue Förderprojekt 'Innovation Hub A³' setzt in diesem Spannungsfeld an.

Frau Prof. Schraudner, inwieweit macht sich die Corona-Pandemie tatsächlich bei der Innovationsleistung von Unternehmen bemerkbar?

In unserer gemeinsam mit Forsa durchgeführten Studie „Virtuell Innovativ“ aus dem Mai 2021 konnten wir feststellen, dass mittlere und große Unternehmen zwar einen negativen Effekt bei Umsatz und Gewinn verzeichneten, der sich aber nur in geringem Umfang auf die Investitionen und den Personaleinsatz in FuE niederschlug. Bei den meisten Unternehmen hat sich intern, im Bereich der Digitalisierung und der inkrementellen Innovationen, viel bewegt. Man kann dies positiv so deuten, dass mehr Zeit da war, sich mit Neuem zu beschäftigen und sich damit auseinanderzusetzen, was die nächsten großen Treiber, d.h. die neuen großen Themen im Außenraum sein werden. Handlungsbedarf besteht nun dabei, mit den gewonnenen Erkenntnissen herauszugehen!

„Die Frage für Unternehmen ist: Womit werde ich in Zukunft Geld verdienen können?“

 

Welche großen Treiber tun sich aktuell auf?

Ein wirkliches ‚Window of Opportunity‘ ist das große Thema Nachhaltigkeit. Der ‚Green Deal‘ betrifft Unternehmen, die in der EU aktiv sind, konkret und unmittelbar, z.B. im Bereich Kreislaufwirtschaft. Nachhaltigkeit ist für jedes Investment wichtig geworden und es besteht mittlerweile ein großes gesellschaftliches Interesse am Thema. Hier sind nun viele neue Geschäftsmodelle möglich und für Unternehmen besteht die große Chance, Vorreiter zu werden. Ganz konkret bieten die 17 SDGs (Sustainable Development Goals) eine gute Einstiegs- bzw. Orientierungsmöglichkeit.

Perspektivisch wird auch die Biotechnologie als nächste große Querschnittstechnologie in viel mehr Sektoren Einzug halten – die aktuelle Bekanntheit durch die Pharma hat den Weg geebnet.

So macht das Projekt die Zukunft besser:

  • "Innovation Hub A³" wird die Innovations-Stakeholder im Wirtschaftsraum Augsburg vernetzen, um Zukunftschancen aus Kollaboration und Cross-Innovation zu erkennen, zu moderieren und zu ergreifen.

Innovationsökosysteme für Unternehmen

Welche Rolle spielt das unternehmensspezifische Innovationsökosystem?

Jedes Unternehmen, egal welcher Größe, kann sein spezifisches Ökosystem für Innovation ausgestalten. Die Fähigkeit, Innovationen anzustoßen, hängt maßgeblich davon ab, vielfältige Perspektiven zu integrieren sowie Wissen, Kompetenzen und Ressourcen zu kombinieren. Durch den Einbezug verschiedener Akteure und auch Rollen innerhalb eines solchen Innovationsökosystems, können Zukunftstrends wie z.B. Nachhaltigkeit und verbundene Potenzialfelder leichter erschlossen werden.

Wie funktioniert das konkret?

Zunächst einmal ist das Denken in Innovationsökosystemen eine Geisteshaltung. Bin ich bereit die Sichtweisen von Zulieferern, Kunden und anderen Stakeholdern kollaborativ einzubeziehen? Für die nächsten Schritte haben wir für Praktiker*innen ein Innovation Ecosystem Strategy Tool entwickelt. Es unterstützt Unternehmen bei der Auseinandersetzung mit ihrem spezifischen Innovationsökosystem. Es bringt Klarheit über Akteure und deren eingenommene Rollen, über Ressourcen und über den Nutzen aus einer Kooperation. Gleichzeitig zeigt es auch, wo wichtige Funktionen und Stellschrauben noch unberücksichtigt sind.

Erfolgreich im A³ Innovationsökosystem

  • Schritt 1: Konsultieren Sie das Innovation Ecosystem Strategy Tool des Fraunhofer CeRRI (kostenfreier Download s.u.)
  • Schritt 2: Erschließen Sie Ihre Innovationspotenziale im Wirtschaftsraum Augsburg (Links s.u.)

Perspektivenvielfalt als Erfolgsgeheimnis

Sie beschäftigen sich auch mit dem Thema Gender und Diversity?

Richtig. Dies spielt in das Systemdenken mit hinein, da eine höhere Perspektivenvielfalt, z.B. durch eine gute Durchmischung von Teams, auch einen direkten Einfluss auf Kreativität und Innovationsleistung hat. Eine große Vielfalt von Perspektiven führt nur zu mehr Qualität, wenn Management und Unternehmenskultur Vielfalt auch zulassen. Dieses Zulassen ist nur glaubhaft, wenn es ein Verständnis für die Vorteile von unterschiedlichen Perspektiven gibt.

Auch Startups können Innovation bei Mittelständlern befördern?

Perspektivenvielfalt durch den Einbezug von Startups kann ein weiterer Aktivposten gerade auch für Mittelständler sein. Der Erstkunde eines verbundenen Startups zu werden, ist ein ganz interessanter Ansatz! Ich ziehe als Kunde die erste Option und die entwickelte Lösung passt ganz spezifisch zu meinem Unternehmen. Gleichzeitig könnte mein Unternehmen selbst weder Zugang noch Kapazität für die neue Lösung aufbringen.

Zu guter Letzt: Sie sind ursprünglich auch Biologin. Welche Parallelen zu natürlichen ‚Ökosystemen‘ stellen Sie in der Innovationsforschung fest?

Bioinspirierte Ansätze sind aktuell sehr relevant geworden, man denke nur an die Entwicklung neuartiger Materialien und Mechanismen. Im Unterschied zur Welt der Physik mit ihren klaren, kausalen Zusammenhängen, sind biologische Systeme weicher, elastischer und selbstorganisiert. Alles ist mit allem vernetzt und es bestehen komplexe Regulationssysteme. Auch organisationale Entwicklung, Kooperationsbeziehungen und Innovation können so tiefreichender verstanden werden.

Frau Prof. Schraudner, vielen Dank für das Gespräch!

 

Innovation im 21. Jahrhundert findet nicht länger nur im Labor, der Werkstatt oder der oft referenzierten Garage statt. Stattdessen entstehen disruptive Innovationen in Ökosystemen, in der Kollaboration mit Anderen. Entsprechend hängt die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen heute mehr denn je von ihrer Fähigkeit ab, die Kollaborationspotenziale ihres Innovationsökosystems für sich zu nutzen und den Transfer von Wissen und Technologien in diesen Netzwerken erfolgreich zu gestalten.

Mein persönlicher Tipp: Erkunden Sie Ihr Innovationsnetzwerk und bauen Sie gezielt und systematisch neue Verbindungen auf – auch und gerade außerhalb Ihrer eigenen Branche!

 

Prof. Dr. Martina Schraudner hat das Fraunhofer Center for Responsible Research and Innovation am IAO aufgebaut und beschäftigt sich mit diesem interdisziplinären Team und dem ihrer Professur an der TU Berlin mit der Gestaltung von Transformations- und Innovationsprozessen. Seit 2018 sitzt Prof. Schraudner im Vorstand der acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften.

Definition Innovationsökosystem

In einem Innovationsökosystem treffen Menschen, Kultur und Technologie aufeinander und interagieren, um Kreativität zu fördern, Erfindungen anzustoßen und Innovationen […] zu beschleunigen (nach CARAYANNIS UND CAMPBELL 2009).

Weiterführende Links

Das Innovation Ecosystem Strategy Tool kann unter folgendem Link kostenfrei heruntergeladen werden:

Innovationspotenziale in A³, Angebote, Partner und Good Practices finden Sie in der aktuellen Innovationsbroschüre:

Der Technologietransfer-Kongress Augsburg am 13. und 14. Juli 2021 bietet spannende Direkt-Einblicke ins regionale Innovationsgeschehen und ein Key-Note mit Prof. Schraudner

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Angebot für Unternehmen A³ Fachkräftekampagne: arbeiten und leben in A³

Ohne gezieltes Fachkräfte-Marketing geht heute nichts mehr. Die Regio Augsburg Wirtschaft GmbH startet 2024 mit einer neuen A³ Fachkräftekampagne für den Wirtschaftsraum Augsburg.

Ziel: Werbung für die Region und für die attraktiven Arbeitgeber in A³.

Beteiligen Sie sich als Arbeitgeber, denn nur gemeinsam erreichen wir einen hohen Bekanntheitsgrad und ein (noch) besseres Image für die Region Augsburg bei gesuchten Fachkräften.

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