H2Gersthofen - Wasserstoff für das Quartier

In Gersthofen bei Augsburg entsteht mit dem Projekt H2Gersthofen eines der ersten deutschen Quartiersprojekte, das eine vollständige und dauerhafte Wärmeversorgung mit Wasserstoff umsetzt. Im Zentrum des Modellvorhabens steht die Umstellung eines bestehenden Gasverteilnetzes auf 100 % Wasserstoff. Ziel ist es, die Wärmeversorgung für rund 275 Wohneinheiten in mehreren Wohnanlagen klimaneutral zu gestalten. Dies ist nicht im Rahmen eines temporären Testbetriebs, sondern als dauerhafte Umstellung gedacht.

Der verwendete Wasserstoff stammt aus einer bestehenden industriellen Chloralkali-Elektrolyse im Industriepark Gersthofen. Dieser Wasserstoff fällt dort als Nebenprodukt an und wurde bislang hauptsächlich für interne Prozesse genutzt oder in komprimierter Form per Trailer weitertransportiert. Im Rahmen des Projekts wird der Wasserstoff vor Ort aufbereitet und über eine neu errichtete Zuleitung in das nahegelegene Quartier eingespeist. Die Entfernung zwischen Industriepark und Versorgungsgebiet beträgt nur etwa 650 Meter, was eine ideale Voraussetzung für die Realisierung eines regionalen Wasserstoffnetzes mit kurzen Wegen und minimalen Umwandlungsverlusten darstellt.

Die Projektplanung zeigt, wie eine regionale Wasserstoff-Wertschöpfungskette konkret umgesetzt werden kann: Von der industriellen Erzeugung über die Verteilung bis hin zur direkten Nutzung im Wärmesektor. Für die Umsetzung arbeiten mehrere regionale Partner eng zusammen: Die CABB GmbH bereitet den Wasserstoff entsprechend den Anforderungen der DVGW-Regelwerke (Gasfamilie 5 – Gruppe A, DVGW G260) auf. Dazu gehören unter anderem die Trocknung des Gases sowie die Entfernung von NOx-Verbindungen. Die Übergabe erfolgt über eine eichrechtskonforme Mengenmessung mit anerkannten Ersatzwertverfahren.

Die schwaben netz GmbH, ein Unternehmen der energie schwaben, übernimmt den Netzbetrieb. Dafür wird ein bestehendes Erdgasnetz mit einer Gesamtlänge von ca. 1.200 Metern in der Druckstufe DP 4 analysiert und zum Teil baulich angepasst. Die letzten rund 250 Meter, einschließlich aller Hausanschlüsse, werden vollständig für den Wasserstoffbetrieb ertüchtigt. Dabei kommen überwiegend Stahlleitungen zum Einsatz, deren Wasserstofftauglichkeit über Laboruntersuchungen und Datenbankabgleiche geprüft wird.

Ein zentrales Element des Projekts ist die Umrüstung der Heizungsanlagen. Noch im Jahr 2025 beziehungsweise Anfang 2026 werden in den betroffenen Gebäuden neue, wasserstofffähige Heizkessel installiert. Diese Anlagen sind H₂-ready und werden zunächst mit Erdgas betrieben. Sobald die Wasserstoffversorgung technisch bereitsteht, erfolgt dann die Umrüstung. Die Wärmeversorgung erfolgt im Contracting-Modell durch die energie schwaben GmbH, wodurch Investitions- und Wartungsrisiken für die Gebäudeeigentümer minimiert werden. Für geplante wie ungeplante Unterbrechungen der Energieversorgung stehen mobile Heizsysteme zur Verfügung.

Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts ist das umfassende Betriebs-, Sicherheits- und Schulungskonzept, das eigens für den Wasserstoffbetrieb entwickelt wird. Dazu zählen unter anderem die Anpassung von Instandhaltungsintervallen, der Aufbau einer realitätsnahen Übungsanlage für interne Schulungen sowie eine ständige Erreichbarkeit durch geschultes Fachpersonal im Bereitschaftsdienst.

Der aktuelle Projektstand (Stand: Mitte 2025) zeigt: Die Konzeptionsphase ist abgeschlossen, sämtliche Verträge mit Eigentümern und Wasserstofflieferanten sind unterzeichnet, erste Komponenten wurden bestellt, und die Umbaumaßnahmen am Netz haben begonnen. Die Umrüstung der Heizungsanlagen ist in Vorbereitung. Die erste Einspeisung von Wasserstoff in das Quartier ist für Ende 2026 vorgesehen.

Das Projekt ist Teil einer umfassenden Klimastrategie der Stadt Gersthofen, die sich das Ziel gesetzt hat, bis spätestens 2040 klimaneutral zu werden. Laut aktueller CO₂-Bilanz (ohne Fernverkehr) liegt der jährliche Treibhausgasausstoß derzeit bei rund 198.000 Tonnen CO₂e. Um diese Emissionen nachhaltig zu senken, verfolgt die Stadt ein breit angelegtes Maßnahmenpaket, darunter die Förderung erneuerbarer Energien, die Entwicklung von Nahwärmenetzen, die nachhaltige Stadtentwicklung sowie die Transformation der Mobilität. Wasserstoff nimmt dabei eine zentrale Rolle ein: Neben dem Quartiersprojekt und einer geplanten Großelektrolyse mit LOHC-Technologie ist mit dem Technologietransferzentrum (TTZ) Gersthofen der Technischen Hochschule Augsburg bereits heute eine zentrale Forschungseinrichtung für Wasserstofftechnologien vor Ort aktiv. Ergänzend befindet sich im Güterverkehrszentrum (GVZ) Gersthofen eine der modernsten Wasserstofftankstellen Bayerns im Betrieb.

Das Projekt H₂Gersthofen zeigt, wie Wasserstofftechnologie nicht nur industriell, sondern auch im städtischen Alltag eingesetzt werden kann. Es verbindet lokale Erzeugung, kurze Transportwege, bewährte Infrastruktur und kommunales Engagement und liefert damit eine Blaupause für andere Städte und Gemeinden, die ihre Wärmeversorgung zukunftsfähig gestalten wollen.

In Gersthofen bei Augsburg entsteht mit dem Projekt H2Gersthofen eines der ersten deutschen Quartiersprojekte, das eine vollständige und dauerhafte Wärmeversorgung mit Wasserstoff umsetzt. Im Zentrum des Modellvorhabens steht die Umstellung eines bestehenden Gasverteilnetzes auf 100 % Wasserstoff. Ziel ist es, die Wärmeversorgung für rund 275 Wohneinheiten in mehreren Wohnanlagen klimaneutral zu gestalten. Dies ist nicht im Rahmen eines temporären Testbetriebs, sondern als dauerhafte Umstellung gedacht.

Der verwendete Wasserstoff stammt aus einer bestehenden industriellen Chloralkali-Elektrolyse im Industriepark Gersthofen. Dieser Wasserstoff fällt dort als Nebenprodukt an und wurde bislang hauptsächlich für interne Prozesse genutzt oder in komprimierter Form per Trailer weitertransportiert. Im Rahmen des Projekts wird der Wasserstoff vor Ort aufbereitet und über eine neu errichtete Zuleitung in das nahegelegene Quartier eingespeist. Die Entfernung zwischen Industriepark und Versorgungsgebiet beträgt nur etwa 650 Meter, was eine ideale Voraussetzung für die Realisierung eines regionalen Wasserstoffnetzes mit kurzen Wegen und minimalen Umwandlungsverlusten darstellt.

Die Projektplanung zeigt, wie eine regionale Wasserstoff-Wertschöpfungskette konkret umgesetzt werden kann: Von der industriellen Erzeugung über die Verteilung bis hin zur direkten Nutzung im Wärmesektor. Für die Umsetzung arbeiten mehrere regionale Partner eng zusammen: Die CABB GmbH bereitet den Wasserstoff entsprechend den Anforderungen der DVGW-Regelwerke (Gasfamilie 5 – Gruppe A, DVGW G260) auf. Dazu gehören unter anderem die Trocknung des Gases sowie die Entfernung von NOx-Verbindungen. Die Übergabe erfolgt über eine eichrechtskonforme Mengenmessung mit anerkannten Ersatzwertverfahren.

Die schwaben netz GmbH, ein Unternehmen der energie schwaben, übernimmt den Netzbetrieb. Dafür wird ein bestehendes Erdgasnetz mit einer Gesamtlänge von ca. 1.200 Metern in der Druckstufe DP 4 analysiert und zum Teil baulich angepasst. Die letzten rund 250 Meter, einschließlich aller Hausanschlüsse, werden vollständig für den Wasserstoffbetrieb ertüchtigt. Dabei kommen überwiegend Stahlleitungen zum Einsatz, deren Wasserstofftauglichkeit über Laboruntersuchungen und Datenbankabgleiche geprüft wird.

Ein zentrales Element des Projekts ist die Umrüstung der Heizungsanlagen. Noch im Jahr 2025 beziehungsweise Anfang 2026 werden in den betroffenen Gebäuden neue, wasserstofffähige Heizkessel installiert. Diese Anlagen sind H₂-ready und werden zunächst mit Erdgas betrieben. Sobald die Wasserstoffversorgung technisch bereitsteht, erfolgt dann die Umrüstung. Die Wärmeversorgung erfolgt im Contracting-Modell durch die energie schwaben GmbH, wodurch Investitions- und Wartungsrisiken für die Gebäudeeigentümer minimiert werden. Für geplante wie ungeplante Unterbrechungen der Energieversorgung stehen mobile Heizsysteme zur Verfügung.

Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts ist das umfassende Betriebs-, Sicherheits- und Schulungskonzept, das eigens für den Wasserstoffbetrieb entwickelt wird. Dazu zählen unter anderem die Anpassung von Instandhaltungsintervallen, der Aufbau einer realitätsnahen Übungsanlage für interne Schulungen sowie eine ständige Erreichbarkeit durch geschultes Fachpersonal im Bereitschaftsdienst.

Der aktuelle Projektstand (Stand: Mitte 2025) zeigt: Die Konzeptionsphase ist abgeschlossen, sämtliche Verträge mit Eigentümern und Wasserstofflieferanten sind unterzeichnet, erste Komponenten wurden bestellt, und die Umbaumaßnahmen am Netz haben begonnen. Die Umrüstung der Heizungsanlagen ist in Vorbereitung. Die erste Einspeisung von Wasserstoff in das Quartier ist für Ende 2026 vorgesehen.

Das Projekt ist Teil einer umfassenden Klimastrategie der Stadt Gersthofen, die sich das Ziel gesetzt hat, bis spätestens 2040 klimaneutral zu werden. Laut aktueller CO₂-Bilanz (ohne Fernverkehr) liegt der jährliche Treibhausgasausstoß derzeit bei rund 198.000 Tonnen CO₂e. Um diese Emissionen nachhaltig zu senken, verfolgt die Stadt ein breit angelegtes Maßnahmenpaket, darunter die Förderung erneuerbarer Energien, die Entwicklung von Nahwärmenetzen, die nachhaltige Stadtentwicklung sowie die Transformation der Mobilität. Wasserstoff nimmt dabei eine zentrale Rolle ein: Neben dem Quartiersprojekt und einer geplanten Großelektrolyse mit LOHC-Technologie ist mit dem Technologietransferzentrum (TTZ) Gersthofen der Technischen Hochschule Augsburg bereits heute eine zentrale Forschungseinrichtung für Wasserstofftechnologien vor Ort aktiv. Ergänzend befindet sich im Güterverkehrszentrum (GVZ) Gersthofen eine der modernsten Wasserstofftankstellen Bayerns im Betrieb.

Das Projekt H₂Gersthofen zeigt, wie Wasserstofftechnologie nicht nur industriell, sondern auch im städtischen Alltag eingesetzt werden kann. Es verbindet lokale Erzeugung, kurze Transportwege, bewährte Infrastruktur und kommunales Engagement und liefert damit eine Blaupause für andere Städte und Gemeinden, die ihre Wärmeversorgung zukunftsfähig gestalten wollen.

Kontakt

Stadtwerke Gersthofen

Andreas Remmele

Rathausplatz 1
86368 Gersthofen

+49 821 2491485
ARemmele@gersthofen.de