Veröffentlicht am 19. November 2025
News Nachhaltigkeit und Medizin – Augsburger Umweltmedizin und Bad Hindelang: Kooperation führt zur UN-Auszeichnung als Best Tourism Village
Der Heilklimatische Kurort Bad Hindelang wurde von UN Tourism als eines der weltweit „Best Tourism Villages 2025“ ausgezeichnet – als erste deutsche Gemeinde überhaupt. Gewürdigt wurde das Zusammenspiel von Gesundheit, Nachhaltigkeit, kulturellem Erbe und Klimaschutz – ein Ansatz, der in enger Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Umweltmedizin der Universität Augsburg wissenschaftlich begleitet wird.
Erstmals nahmen deutsche Orte an dem Wettbewerb teil – auf Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie und begleitet vom Kompetenzzentrum „Grüne Transformation des Tourismus“. Von über 270 Bewerbern aus 65 Ländern wurden 52 Kommunen prämiert. „Das ist eine große Ehre für unsere Gemeinde und eine Anerkennung für die Menschen, die mit Verantwortung und Weitblick ihren Lebensraum gestalten“, sagt Dr. Sabine Rödel, Erste Bürgermeisterin von Bad Hindelang.
Reallabor für Umweltmedizin und medizinische Rehabilitation
Die Auszeichnung unterstreicht die Rolle Bad Hindelangs als Reallabor für Umweltmedizin und Klimaanpassung. Das Institut für Umweltmedizin und Integrative Gesundheit an der Universität Augsburg erforscht dort unter Leitung von Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann, wie saubere Luft, klimatische Faktoren und Biodiversität die Gesundheit fördern und Rehabilitationsprozesse unterstützen. „Bad Hindelang bietet ideale Bedingungen für gesundheitsfördernde Rehabilitation und Prävention. Wir untersuchen, wie Klima, Natur und Lebensstil therapeutisch wirken – das ist Umweltmedizin im besten Sinne“, sagt Traidl-Hoffmann.
Das Reallabor wurde 2021 gemeinsam mit dem damaligen bayerischen Gesundheitsminister Klaus Holetschek initiiert. Ziel ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse direkt in die Praxis zu übertragen – etwa in der medizinischen Rehabilitation, der Prävention chronischer Erkrankungen und bei der Anpassung an klimatische Veränderungen.
Die Auszeichnung als ‚UN Best Tourism Village‘ zeigt, dass Bad Hindelang für eine Form von Tourismus steht, die Gesundheit, Prävention und Nachhaltigkeit beispielhaft miteinander verbindet. Wenn Menschen in einer intakten Umwelt leben, durchatmen und sich erholen können, ist das gelebte Gesundheitsförderung. Bayern steht für solche Orte, an denen Verantwortung für Mensch und Natur zusammenkommt – und Bad Hindelang ist dafür ein herausragendes Beispiel, sagt Klaus Holetschek.
Erfolgreiche Forschungsprojekte mit Wirkung für ganz Bayern
In der Zusammenarbeit wurden bereits mehrere Projekte erfolgreich umgesetzt:
- Hausstaubmilbenstudie in Bad Hindelang und Oberjoch: Signifikant geringere Milbenkonzentrationen als im städtischen Raum Augsburg – ein Beleg für das allergenarme Klima in Bad Hindelang und Oberjoch.
- Innovationsfondsprojekt MELIUS: Entwicklung und Erprobung von Anpassungsstrategien an den Klimawandel in Bergregionen.
- Polldi-App: Digitale Anwendung zur Vorhersage pollenassoziierter Gesundheitsrisiken entwickelt mit Unterstützung des Umweltmedizin-Instituts.
„Bad Hindelang zeigt, wie nachhaltiger Tourismus, Gesundheit und Klimaanpassung Hand in Hand gehen können“, so Traidl-Hoffmann. Die Erkenntnisse fließen direkt in medizinische Praxis und Prävention ein.
Nachhaltigkeit, Kultur und Gesundheit als Leitbild
Bad Hindelang überzeugte die Jury mit seinem Nachhaltigkeitskonzept „Unser Bad Hindelang 2030“, das Tourismus, Landwirtschaft und Handwerk zu einer gemeinsamen Zukunftsstrategie verbindet. Initiativen wie das pestizidfreie Ökomodell Hindelang, das Projekt EMMI-MOBIL und Besucherlenkung im Naturschutzprojekt Allgäuer Hochalpen machen die Gemeinde europaweit zu einem Modell für klimaresilienten Tourismus. „Unsere Gäste suchen das Echte – und das finden sie hier: gelebte Alpwirtschaft, nachhaltige Mobilität und persönliche Gastfreundschaft“, sagt Tourismusdirektor Maximilian Hillmeier. Laut Weltgesundheitsorganisation zählt Bad Hindelang zu den Orten mit der besten Luftqualität weltweit – ein entscheidender Faktor für Erholung und Forschung.
Hintergrund zur Auszeichnung
Seit 2021 haben über 800 Dörfer aus mehr als 100 Ländern an der Initiative „Best Tourism Villages by UN Tourism“ teilgenommen. Mit Bad Hindelang wird nun erstmals eine bayerische Kommune Teil des weltweiten Netzwerks, das Innovation und Wissenstransfer für nachhaltige Tourismusentwicklung fördert.
- Mehr Informationen zur umweltmedizinischen Forschung an der Universität Augsburg: www.uni-augsburg.de/de/fakultaet/med/profs/umweltmedizin/
Wissenschaftlicher Kontakt
Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann
Inhaberin Lehrstuhl für Umweltmedizin
Telefon: +49 821 598 6424
umweltmedizin@med.uni-augsburg.de
Der Heilklimatische Kurort Bad Hindelang wurde von UN Tourism als eines der weltweit „Best Tourism Villages 2025“ ausgezeichnet – als erste deutsche Gemeinde überhaupt. Gewürdigt wurde das Zusammenspiel von Gesundheit, Nachhaltigkeit, kulturellem Erbe und Klimaschutz – ein Ansatz, der in enger Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Umweltmedizin der Universität Augsburg wissenschaftlich begleitet wird.
Erstmals nahmen deutsche Orte an dem Wettbewerb teil – auf Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie und begleitet vom Kompetenzzentrum „Grüne Transformation des Tourismus“. Von über 270 Bewerbern aus 65 Ländern wurden 52 Kommunen prämiert. „Das ist eine große Ehre für unsere Gemeinde und eine Anerkennung für die Menschen, die mit Verantwortung und Weitblick ihren Lebensraum gestalten“, sagt Dr. Sabine Rödel, Erste Bürgermeisterin von Bad Hindelang.
Reallabor für Umweltmedizin und medizinische Rehabilitation
Die Auszeichnung unterstreicht die Rolle Bad Hindelangs als Reallabor für Umweltmedizin und Klimaanpassung. Das Institut für Umweltmedizin und Integrative Gesundheit an der Universität Augsburg erforscht dort unter Leitung von Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann, wie saubere Luft, klimatische Faktoren und Biodiversität die Gesundheit fördern und Rehabilitationsprozesse unterstützen. „Bad Hindelang bietet ideale Bedingungen für gesundheitsfördernde Rehabilitation und Prävention. Wir untersuchen, wie Klima, Natur und Lebensstil therapeutisch wirken – das ist Umweltmedizin im besten Sinne“, sagt Traidl-Hoffmann.
Das Reallabor wurde 2021 gemeinsam mit dem damaligen bayerischen Gesundheitsminister Klaus Holetschek initiiert. Ziel ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse direkt in die Praxis zu übertragen – etwa in der medizinischen Rehabilitation, der Prävention chronischer Erkrankungen und bei der Anpassung an klimatische Veränderungen.
Die Auszeichnung als ‚UN Best Tourism Village‘ zeigt, dass Bad Hindelang für eine Form von Tourismus steht, die Gesundheit, Prävention und Nachhaltigkeit beispielhaft miteinander verbindet. Wenn Menschen in einer intakten Umwelt leben, durchatmen und sich erholen können, ist das gelebte Gesundheitsförderung. Bayern steht für solche Orte, an denen Verantwortung für Mensch und Natur zusammenkommt – und Bad Hindelang ist dafür ein herausragendes Beispiel, sagt Klaus Holetschek.
Erfolgreiche Forschungsprojekte mit Wirkung für ganz Bayern
In der Zusammenarbeit wurden bereits mehrere Projekte erfolgreich umgesetzt:
- Hausstaubmilbenstudie in Bad Hindelang und Oberjoch: Signifikant geringere Milbenkonzentrationen als im städtischen Raum Augsburg – ein Beleg für das allergenarme Klima in Bad Hindelang und Oberjoch.
- Innovationsfondsprojekt MELIUS: Entwicklung und Erprobung von Anpassungsstrategien an den Klimawandel in Bergregionen.
- Polldi-App: Digitale Anwendung zur Vorhersage pollenassoziierter Gesundheitsrisiken entwickelt mit Unterstützung des Umweltmedizin-Instituts.
„Bad Hindelang zeigt, wie nachhaltiger Tourismus, Gesundheit und Klimaanpassung Hand in Hand gehen können“, so Traidl-Hoffmann. Die Erkenntnisse fließen direkt in medizinische Praxis und Prävention ein.
Nachhaltigkeit, Kultur und Gesundheit als Leitbild
Bad Hindelang überzeugte die Jury mit seinem Nachhaltigkeitskonzept „Unser Bad Hindelang 2030“, das Tourismus, Landwirtschaft und Handwerk zu einer gemeinsamen Zukunftsstrategie verbindet. Initiativen wie das pestizidfreie Ökomodell Hindelang, das Projekt EMMI-MOBIL und Besucherlenkung im Naturschutzprojekt Allgäuer Hochalpen machen die Gemeinde europaweit zu einem Modell für klimaresilienten Tourismus. „Unsere Gäste suchen das Echte – und das finden sie hier: gelebte Alpwirtschaft, nachhaltige Mobilität und persönliche Gastfreundschaft“, sagt Tourismusdirektor Maximilian Hillmeier. Laut Weltgesundheitsorganisation zählt Bad Hindelang zu den Orten mit der besten Luftqualität weltweit – ein entscheidender Faktor für Erholung und Forschung.
Hintergrund zur Auszeichnung
Seit 2021 haben über 800 Dörfer aus mehr als 100 Ländern an der Initiative „Best Tourism Villages by UN Tourism“ teilgenommen. Mit Bad Hindelang wird nun erstmals eine bayerische Kommune Teil des weltweiten Netzwerks, das Innovation und Wissenstransfer für nachhaltige Tourismusentwicklung fördert.
- Mehr Informationen zur umweltmedizinischen Forschung an der Universität Augsburg: www.uni-augsburg.de/de/fakultaet/med/profs/umweltmedizin/
Wissenschaftlicher Kontakt
Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann
Inhaberin Lehrstuhl für Umweltmedizin
Telefon: +49 821 598 6424
umweltmedizin@med.uni-augsburg.de