Erfolgsstory German Bionic German Bionic – Intelligente Kraftanzüge aus A³

Exoskelette gehören zu den vielversprechendsten Zukunftstechnologien. Mithilfe dieser „anziehbaren Roboter“ soll körperliche Arbeit künftig erleichtert werden. Der erste europäische Hersteller dieser Kraftanzüge kommt aus Augsburg: Robotik-Spezialist German Bionic, der sich auf die industrielle Anwendung spezialisiert hat und jüngst das erste vernetzt einsetzbare Exoskelett entwickelte. Spitzen-Innovationen wie das Exoskelett eröffnen der Industrie 4.0 neue Möglichkeiten – und rücken dabei den Menschen in den Fokus.

Darum geht’s:

Bahnbrechende Neuentwicklung des Augsburger Startups German Bionic: Das Cray X der 4. Generation ist aus ultraleichten Carbonfasern hergestellt. Es unterstützt Arbeiter beim Heben schwerer Lasten bis zu 30 Kilogramm, indem es aktiv deren Bewegungen verstärkt und so den unteren Rücken vor Überlastungen schützt. Per Cloud-Schnittstelle lässt es sich mit dem industriellen Internet der Dinge und der Smart Factory vernetzen.

Wer kennt sie nicht: Superhelden, die in ihren Roboteranzug steigen, übermenschliche Kräfte entwickeln und schließlich das Böse besiegen. Solche Anzüge sind keine Science-Fiction mehr. Im Gegenteil: Sie gehören zu den Megatrends der Zukunft. Das US-Marktforschungsinstitut Gartner untersuchte für seinen jährlichen Hype Cycle for emerging Technologies mehrere Tausend Einzeltechnologien. Zu den Avantgarde-Zukunftstechnologien der kommenden zehn Jahre zählt auch Augmented Human, d. h. Technologie, die dem Menschen zu neuen Fähigkeiten verhilft. So wie das Exoskelett. Was in den nächsten Jahrzehnten zur Normalität wird, ist heute noch ein absolutes Hightech-Produkt in der Industrie 4.0. Doch in A3 werden Zukunftsvisionen real: Das 2017 gegründete Startup German Bionic mit Hauptsitz in Augsburg ist der erste europäische Hersteller, der diese innovativen Exoskelette für die Industrie entwickelt und produziert.

Arbeitern den Rücken stärken

Exo- oder Außenskelette kombinieren menschliche Intelligenz mit maschineller Kraft. Getragen werden die Roboteranzüge direkt am Körper – wie ein Rucksack. Konzipiert für das manuelle Heben schwerer Güter oder Werkzeuge, registrieren Sensoren, sobald sich der Mitarbeiter nach vorne beugt. Richtet er sich wieder auf, verstärkt der Robotikanzug die Bewegung. Damit wird der untere Rückenbereich vom Kompressionsdruck entlastet. Häufige Berufskrankheiten wie Rückenleiden können damit verringert und Arbeitsunfällen vorgebeugt werden.

2020 präsentierte das Startup die neuste Generation seines aktiven Exoskeletts German Bionic Cray X. Die Tragestruktur des Kraftanzugs der 4. Generation besteht aus dem ultraleichten Werkstoff Carbon. Entwickelt in regionaler Kooperation mit Technologieführer SGL Carbon aus Meitingen, ist er nicht nur robust, sondern auch sehr leicht. Mit zwei eingebauten Hochleistungs-Servomotoren kompensiert das Exoskelett Lasten bis zu 30 Kilogramm.

So macht das Unternehmen die Zukunft besser:

In Industrie, Handwerk, Pflege oder Katastrophenschutz: Exo- oder Außenskelette sind Mensch-Maschinen-Systeme, die menschliche Intelligenz mit maschineller Kraft kombinieren, indem sie die Bewegungen des Trägers unterstützen oder verstärken. Das Team von German Bionic setzt sich zudem für die Erforschung der Rolle des Menschen in der Industrie 4.0 ein.

Intelligenter denn je

Die Exoskelette sind mit einer Cloud verbunden, lassen sich daher in die komplette IT-Infrastruktur eines Unternehmens integrieren sowie mit dem industriellen IoT vernetzen. Über diese Cloud werden die individuellen Sensorik-Daten des Trägers gesammelt und gespeichert und durch maschinelles Lernen ständig optimiert. Ziel ist, dass sich das Cray X individuell an jeden Träger anpasst.

Für das innovative Hightech-Produkt für die Industrie von morgen wurde German Bionic mehrfach ausgezeichnet: mit dem Deutschen und Bayerischen Gründerpreis, dem Automatica Award oder mit einer Nominierung für den Hermes Award der Hannover Messe 2018.

Zusammenarbeit von Mensch und Maschine

„Unsere Arbeitsgesellschaft ist derzeit weit davon entfernt, sämtliche Arbeiten von Robotern erledigen zu lassen. Den meisten Entscheidern ist inzwischen klar geworden, dass nicht jede Art von menschlicher Arbeit ökonomisch sinnvoll durch Vollautomatisierung beziehungsweise durch Robotik-Systeme ersetzbar ist. Flexibel einsetzbare Exoskelette, wie unser Cray X, schaffen hier Abhilfe – sei es beim Heben schwerer Lasten im Logistik-Bereich oder in der Produktionstrasse“, erklärt Dr. Peter Heiligensetzer, CEO von German Bionic, der vormals für den Augsburger Roboter-Hersteller KUKA tätig war. So sollen die Exoskelette eine Assistenzfunktion übernehmen und den Mitarbeiter in seiner Arbeit unterstützen – und nicht ersetzen.

Bereits erprobt wurden die Anzüge im IKEA Logistikzentrum in Dortmund oder in den Werkstätten bei BMW Darmstadt. Seit diesem Jahr kommt die Technologie auch am Stuttgarter Flughafen bei der Gepäckabfertigung zum Einsatz. Auch Handwerker und Bauarbeiter arbeiten auf Baustellen mit dem Cray X.

Zukunftsfähig – nicht nur für die Industrie 4.0

Das Heben schwerer Lasten bestimmt den Arbeitsalltag vieler Menschen. Mit den smarten Exoskeletten können künftig Fehl- und Überbelastungen vermieden und damit auch Ausfallzeiten reduziert werden. Die IoT-fähigen Geräte optimieren sich nicht nur selbständig, sondern kommunizieren auch mit verschiedenen Einrichtungen im Unternehmen. Ein flexibles Robotics-as-a-Service-Modell (RaaS), bei dem Geräte zeitlich begrenzt angemietet werden können, macht das Cray X zudem für nahezu jedes Unternehmen erschwinglich.

Nicht nur für die Industrie 4.0 werden damit neue Perspektiven eröffnet. German Bionic hat bereits ein Exoskelett speziell für den Katastrophenschutz entwickelt. Zudem sieht das Team auch Einsatzpotenzial in der Pflege. Das Exoskelett des Augsburger Robotik-Spezialisten beweist: Technische Innovationen gestalten die Zukunft der Arbeit.

Mit der 4. Generation unseres vernetzten Roboter-Exoskeletts Cray X setzen wir erneut Standards für die gesamte Exoskelett-Industrie weltweit. Regionale Kooperation, wie mit dem Technologieführer SGL Carbon, der uns bei der Entwicklung der neuen Karbonfaser-Tragestruktur maßgeblich unterstützt hat, zeigen zudem, dass der Hightech-Standort Deutschland zukunftsfähig ist

Armin G. Schmidt, CEO von German Bionic

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