Erfolgsstory Schlachthofquartier Neue Bestimmung für historischen Schlachthof

Über zehn Jahre standen die historischen Gebäude auf dem Gelände des ehemaligen Augsburger Schlacht- und Viehhofs leer. Nach intensiven Sanierungsarbeiten erstrahlt das Areal heute in neuem Glanz und lockt als Gastronomiemeile wieder viele Menschen an. Von der verlassenen Industriebrache zum attraktiven Quartier – mit ganz besonderem Charme.

Darum geht’s:

Das historische Areal des ehemaligen Augsburger „Schlacht- und Viehhofs“ ist heute ein beliebtes Quartier für Freizeit und Arbeit mit besonderem Industriecharme.

Wer heute auf dem Gelände des einstigen Augsburger Schlachthofs am östlichen Rand der Innenstadt unterwegs ist – vorbei an Restaurants, Arbeitsräumen und Freizeiteinrichtungen – wird an vielen Ecken an die starke Vergangenheit erinnert: Eröffnet im Jahr 1900 in der Nähe des Proviantbachs war der Augsburger Schlacht- und Viehhof seinerzeit wohl einer der modernsten Anlagen in Deutschland. Gebaut wurde zeittypisch und mit dauerhaften Materialien wie etwa Klinker- und Backsteinen. Hinzu kamen Klinkerornamente, Glas und Stahl, die die insgesamt 22 Gebäude auf dem Areal eindrucksvoll verzierten. Augsburgs Schlachtbetrieb entwickelte sich in den darauffolgenden Jahrzehnten zum zweitgrößten Schlachtzentrum in ganz Bayern. Doch auf die Hochphase folgten Krisenzeiten, die Arbeit auf dem Gelände wurde eingestellt. Das Areal, zunehmend unattraktiv, fand kaum mehr Beachtung. Eine sinnvolle Nutzung der prachtvollen Gebäude wurde lange nicht gefunden, eine Industriebrache entstand.

Investition in Immobilien mit Geschichte

Mehr als zehn Jahre standen die Bauwerke auf dem ehemaligen Schlachthofareal leer. Doch seit einiger Zeit kehrt wieder Leben ein: Startschuss in eine neue, starke Zukunft, eng verknüpft mit der bedeutenden Vergangenheit, war der Erwerb des Areals durch die Dierig Holding AG. 2006 wurde ein erster Teil des Geländes gekauft, 2012 folgte der Rest. Das Textil-Unternehmen, das 1918 nach Augsburg expandierte, betrieb bis zum Niedergang der Textilindustrie in den 1990er Jahren u.a. die Spinnereien am Stadtbach und Senkelbach. Nun investiert das Unternehmen auch in Immobilien und deren Nachnutzung.

So macht das Projekt die Zukunft besser:

  • Leerstehende Flächen in Innenstadtlage wurden wiederbelebt, statt Neubauten zu errichten
  • Umwidmung zur attraktiven Arbeitsstätte für viele regionale Unternehmen und ihre Mitarbeitenden
  • Hohe Lebensqualität durch gastronomisches sowie kulturelles Angebot im Quartier

„Mit dem Erwerb von Flächen am ehemaligen Augsburger Schlacht- und Viehhof sind wir im Jahr 2006 in eine neue strategische Phase der Immobilienentwicklung eingetreten“, erklärt Benjamin Dierig, Vorstand der Dierig Holding AG. Erstmals wurde ein ‚neues zum Entwicklungskern passendes‘ Industrieareal in Augsburg erworben. Insgesamt rund 18 Millionen Euro investierte der Dierig-Konzern, um die zum Teil denkmalgeschützten Gebäude sukzessive zu sanieren. Dabei wurden die historischen Bausubstanzen, die bereits eine lange Zeit überdauert haben, nicht zerstört. Im Gegenteil: Der besondere Industriecharakter, der das Areal prägt, sollte bewahrt bleiben. „Hauptaufgabe der Arbeiten war es, die für die Zeit um 1900 typischen Klinkerornamente und Stahl- und Glaskonstruktionen freizulegen, die während einer Generalsanierung in den siebziger Jahren zerstört wurden, und in einen modernen Ansatz zu integrieren“, so Dierig. Das Unternehmen erhielt dafür den Denkmalpreis des Bezirks Schwaben.

Vom historischen Schlachthof zur hippen Gastromeile

Heute ist das SchlachthofQuartier, wie das rund 52.000 Quadratmeter große Areal benannt wurde, ein lebendiges Viertel mit vielfältiger Nutzung. Über 25 Mieter finden hier ein neues Zuhause. Es gibt Büros, Geschäfte, Produktionsstätten, eine Lernwerkstatt der Arbeiterwohlfahrt Augsburg – und vor allem Gastronomie. So wurde beispielsweise die Kälberhalle, das wohl schönste Baudenkmal des ehemaligen Schlacht- und Viehhofs, zur neuen Braustätte mit angeschlossenem „Braustüberl“ der Augsburger Traditionsbrauerei Hasenbräu. Auch in der ehemaligen Schlachthofgaststätte und weiteren Gastronomiebetrieben kann nach Herzenslust geschlemmt werden. Neben gutbürgerlicher und italienischer Küche bietet das SchlachthofQuartier regionale Bio-Backwaren. Die bekannte Biobäckerei Schubert zog 2013 mit ihrer kompletten Produktion ins SchlachthofQuartier und eröffnete ein Jahr später nebenan das moderne Café Himmelgrün. Nicht gastronomisch-orientierte Unternehmen füllen die Räumlichkeiten ebenso mit neuem Leben. Darunter das Unternehmen Little Lunch, Architekturbüros, ein Fitnessstudio und viele mehr. Die Mieter konnten in die historischen Bestandsgebäude einziehen, es musste nicht gebaut werden. Erstes und einziges Neubauprojekt waren die „Bürolofts am Proviantbach“, die nach einjähriger Bauzeit über den historischen Außenmauern um das Gelände errichtet wurden. Sie bieten Platz für weitere acht Büroeinheiten.

Besonderheit:

Vorzeigeprojekt für denkmalgerechte Sanierung

  • denkmalgeschützte Gebäude (z.T. von 1898) wurde neues Leben eingehaucht – ohne die Geschichte aus den Augen zu verlieren

Lebendiges Quartier: Industriecharme lädt zum Verweilen ein

Dank dem vielseitigen Angebot ist das SchlachthofQuartier wieder zurück im Bewusstsein der AugsburgerInnen. Das Areal ist inzwischen beliebter, kultureller Treffpunkt. Nicht zuletzt ist es der inspirierende Industriecharakter, der zum Verweilen einlädt: Hohe Räume, große Fenster und historisches Mauerwerk erzeugen eine nostalgische Atmosphäre. Terrassen und Biergärten mit geschützten Kastanien locken an warmen Sommerabenden viele BürgerInnen ins Quartier. Jährliches Highlight ist der KultStrand: Mit einem Sandstrand, einer Strandbar und Grillstationen sowie gemütlichen Liegestühlen bringt er für ein paar Wochen Sommerfeeling in die Region.

Aus starker Vergangenheit wird starke Zukunft

Lediglich ein historisches Objekt im Quartier wartet noch auf seinen neuen Einsatz. Dann ist das Projekt „SchlachthofQuartier“ abgeschlossen und das moderne Stadtquartier kann ‚fertig‘ in die Zukunft starten. Die historischen Bauwerke haben schon einige Jahrzehnte überdauert. Ihre Schönheit und Stabilität werden sie auch künftig unter Beweis stellen und für eine besondere Vitalität am Standort sorgen.

(Stand 2021)

Weiterführende Links

Webseite des SchlachthofQuartiers:

Webseite der Dierig Holding AG:

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