Erfolgsstory Technology Campus Augsburg Vom Industriegiganten zur energieautarken Zukunftsschmiede

Einst ein geschlossener Industriekomplex – heute ein offener Innovationscampus: Der Technology Campus Augsburg (TCA) steht exemplarisch für den gelungenen Wandel eines Brownfields zu einem zukunftsweisenden Wirtschaftsstandort. Wo früher Großserienfertigung dominierte, findet heute ein neues Kapitel statt – geprägt von technologischer Vielfalt, nachhaltiger Energieversorgung, hoher Sicherheit und unternehmerischer Freiheit. Das Besondere: Der Campus versorgt sich weitgehend selbst – mit Strom von den eigenen Dächern, gespeichert in eigenen Batterien, verteilt über ein eigenes Netz. Und das auf einer Fläche, die ebenso vielfältig wie leistungsfähig ist.

Darum geht’s:

Der Technology Campus Augsburg (TCA) entstand aus einer visionären Idee und erstrahlt heute als moderner Hightech-Campus.

Ein Ort mit industrieller Geschichte – und einer Vision

Das Gelände des heutigen TCA im Süden von Augsburg ist tief verwurzelt in der Industrietradition der Region. Jahrzehntelang war es Heimat für Siemens, später dann Fujitsu. In vier prägnanten Hallen – intern liebevoll „Schmetterlingshallen“ genannt – wurde Elektronikgeschichte geschrieben. Als die industrielle Nutzung 2020 endete, drohte zunächst die Leere.

Doch statt Stillstand dann der entschlossene Neuanfang: Die WALTER Beteiligungen und Immobilien AG erkannte das Potenzial des Areals und entwickelte dafür eine visionäre Idee: den Wandel vom Single-Tenant-Modell hin zu einem flexiblen, mehrmieterfähigen Hightech-Campus. Und Schritt für Schritt wurde diese Idee Realität. Heute ist der TCA eine moderne Plattform für produzierende Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Technologie-Start-ups und Finanz- und Logistikdienstleistern. Das Nebeneinander von globalen Konzernen, bodenständigen Mittelständlern und Bildungseinrichtungen erzeugt dabei eine inspirierende Dynamik – ideal für Synergien und Innovation.

Auf einen Blick: Zahlen zum TCA

  • 182.000 m² Grundstücksfläche
  • 99.000 m² Produktions- und Lagerfläche
  • 22.000 m² Bürofläche
  • 1.600 Parkplätze
  • 16 Gebäude
  • 34.000 m² PV-Dachfläche
  • 2,3 GWh Stromproduktion/Jahr
  • Versorgt rechnerisch über 700 Haushalte
  • 1 MWh Batteriespeicher
  • Energieversorgung auch nachts & bei Schlechtwetter

Flexibel, skalierbar, zukunftsfit: Flächen, die mitdenken

Ein Spaziergang durch den Campus bestätigt: Der TCA ist kein gewöhnlicher Gewerbepark. Er ist modular, durchdacht und bereit für individuelle Anforderungen.

Unterirdische Medienkanäle verbinden die Gebäude, ermöglichen zentrale Wärme- und Kältezufuhr, Netzwerk- und Stromversorgung. Selbst größere Umbauten lassen sich effizient realisieren. Druckluft, Stickstoff, Netzwerk: Alles ist modular aufrüstbar. Die Hallen bieten Traglasten bis 16 Tonnen/m², verfügen über integrierte Lüftungssysteme und flexible Andienungslösungen – ideal für Produktionsbetriebe oder Logistikunternehmen mit hohem Anspruch.

Autarke Energieversorgung: Nachhaltigkeit auf Quartiersebene

Was den Technology Campus Augsburg besonders macht, ist seine energieautarke Infrastruktur. Auf einer Fläche von rund 34.000 m² erstreckt sich eine leistungsstarke Photovoltaikanlage mit einer Jahresleistung von 2,3 Gigawattstunden. Gekoppelt mit einem 1-Megawattstunde-Batteriespeicher ist die Energieversorgung nicht nur grün, sondern auch stabil – unabhängig von Tageszeit oder Wetter.

Umgesetzt wurde dieses Modell durch das Joint Venture TCA SES von WALTER und Bayernwerk Natur. Als eigener Netzbetreiber bietet der TCA maximale Unabhängigkeit: Mieter können zwischen Strom vom öffentlichen Netz oder direkt vom Campus wählen – zu planbaren, nachhaltigen Konditionen.

Forschung & Zukunft: GERTA – Ein ganzheitliches Energiekonzept für den TCA

Der Anspruch des TCA, als energieautarkes Quartier neue Maßstäbe zu setzen, wird durch das Konsortialforschungsprojekt „GERTA – Ganzheitliches Energiekonzept am Technology Campus Augsburg“ wissenschaftlich und technologisch weiterentwickelt. Ziel ist es, ein übertragbares Konzept für sogenannte Industrial Energy Communities zu entwickeln. Dieses vereint intelligente Energieverteilung, nachhaltige Nutzung und wirtschaftliche Machbarkeit.

Gefördert unter dem Kennzeichen DIK0409/06, bringt „GERTA“ zahlreiche Partner aus unterschiedlichen Welten zusammen – darunter die WALTER Property Management GmbH, diverse Forschungseinrichtungen und Technologieunternehmen. Seit 2023 nimmt das Projekt Fahrt auf, denn inzwischen liegen reale Messdaten vor, die zur Optimierung des Energiemanagements, der Ladeinfrastruktur und des intelligenten Ressourceneinsatzes genutzt werden können. Neben bestehenden Arbeitspaketen wie der Entwicklung von Anreizsystemen zur Nutzeraktivierung und der Simulation von zukünftigen Ladevorgängen an Fahrzeugen, wurden neue Forschungsschwerpunkte ergänzt: etwa die multidimensionale Optimierung des Batteriespeichers, die Risikoanalyse bei Bilanzkreisprozessen sowie ein CO₂-Emissionsnachweis auf Quartiersebene. Ein besonders zukunftsweisender Baustein ist die Entwicklung einer Modernisierungsstrategie für industrielle Quartiere, die CO₂-Vermeidungskosten berücksichtigt und digitale Tools für Investitionsentscheidungen bereitstellt.

So wird der TCA zum Reallabor für klimaneutrale Gewerbe- und Industriestandorte der Zukunft. Mit Nachahmungspotenzial.

So macht das Projekt die Zukunft besser:

  • Transformation eines brachliegenden Industriestandorts zur Plattform für Innovation, Forschung und zukunftsorientierte Unternehmen

Arbeiten, leben, vernetzen: Der Campus als Quartier

Der TCA versteht sich nicht als bloßes Gewerbegebiet, sondern als „echtes“, lebendiges Quartier. Die Aufenthaltsbereiche werden schrittweise neugestaltet: mit neuen Leuchten, Sitzmöbeln und grünen Oasen. Ein quartierseigener Kindergarten mit Krippe und Hort macht den Campus besonders familienfreundlich. Und auch der soziale Zusammenhalt ist überall spürbar, so zum Beispiel bei Begegnungen am „Brotzeitwagen um Neun“, der schnell zur Lieblingsinstitution am Ort geworden ist. Dank direkter Anbindung an die B17, verschiedene Buslinien, Fahrradwege und zwei Straßenbahnhaltestellen der Linie 3 ist der Campus schnell erreichbar – auch aus dem Umland.

Besonderheiten

  • Autarke Erzeugung, Speicherung und Verteilung von Strom – mit eigener PV-Anlage, Batteriespeicher und Netzbetrieb.
  • Entwicklung eines übertragbaren Modells für klimaneutrale Industriequartiere mit dem Forschungsprojekt GERTA.

Universitäre Innovation als Teil des Ökosystems

Die Universität Augsburg nutzt Teile des Campus als Reallabor für KI-basierte Produktionsprozesse und setzt damit ein besonders starkes Zeichen für die Verzahnung von Forschung und Wirtschaft. In Zusammenarbeit mit Industriepartnern entstehen im TCA neue Prototypen, etwa im 3D-Betondruck, und neue Produktionslinien werden im Echtbetrieb getestet. Diese Nähe zur Wissenschaft macht den TCA auch für forschungsnahe Unternehmen hochattraktiv – besonders in Bereichen wie Automotive, Energie oder Robotik.

Vom Brownfield zur Blaupause für nachhaltige Standortentwicklung

Die Transformation des Technology Campus Augsburg zeigt eindrucksvoll, wie ein ehemaliger Mononutzungsstandort zu einem vielseitigen, nachhaltigen Quartier werden kann. Möglich wurde das durch das technische Know-how der WALTER AG, die mit einer starken Vision und einem klaren Ziel hier aktiv Zukunft gestaltet hat. Und so ist der TCA heute nicht nur ein zeitgemäßer, innovativer Standort, er ist vielmehr ein Statement. Für Wandel, Nachhaltigkeit und Fortschritt.

Nachhaltige Zukunft ist im TCA schon heute Realität – direkt vor unserer Haustür. GERTA bringt Forschung, Praxis und Nachhaltigkeit in einzigartiger Weise zusammen. Der TCA zeigt damit, wie moderne Standortentwicklung heute aussehen kann.

Jürgen Kolper, Vorstand WALTER AG

Kontakt zum Unternehmen

WALTER Beteiligungen und Immobilien AG

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