Praxisbeispiel Nachhaltiges Wirtschaften – Nachhaltig zukunftsfähig: Wie das Technologiezentrum Augsburg Klimarisiken managt und ökologische Verantwortung übernimmt
Das Technologiezentrum Augsburg (TZA), ein zentraler Bestandteil des Innovationsparks Augsburg, zeigt, wie Nachhaltigkeit und Klimarisikomanagement in einem modernen Wirtschaftsstandort erfolgreich verankert werden können. Durch innovative Ansätze, langfristige Planungen und gezielte Maßnahmen stellt sich das TZA den Herausforderungen des Klimawandels aktiv.
Wolfgang Hehl, Geschäftsführer des TZA, bringt es auf den Punkt:
„Klimaveränderung heißt nicht, das passiert weit weg auf den Malediven, die überfluten – das kommt wirklich vor der eigenen Haustür auf dem eigenen Grundstück an.“
Mit dieser Einstellung begegnet das TZA den Risiken des Klimawandels.
Die Folgen des Klimawandels sind für das Unternehmen längst Realität geworden. So wurde das Gebäude in den vergangenen Jahren mehrfach von Extremwetterereignissen betroffen. Eine der größten Herausforderungen war ein Starkregenereignis im Juni 2024, das zu einem Rekordgrundwasserstand und Wassereinbrüchen im Keller führte.
Das Technologiezentrum Augsburg (TZA), ein zentraler Bestandteil des Innovationsparks Augsburg, zeigt, wie Nachhaltigkeit und Klimarisikomanagement in einem modernen Wirtschaftsstandort erfolgreich verankert werden können. Durch innovative Ansätze, langfristige Planungen und gezielte Maßnahmen stellt sich das TZA den Herausforderungen des Klimawandels aktiv.
Wolfgang Hehl, Geschäftsführer des TZA, bringt es auf den Punkt:
„Klimaveränderung heißt nicht, das passiert weit weg auf den Malediven, die überfluten – das kommt wirklich vor der eigenen Haustür auf dem eigenen Grundstück an.“
Mit dieser Einstellung begegnet das TZA den Risiken des Klimawandels.
Die Folgen des Klimawandels sind für das Unternehmen längst Realität geworden. So wurde das Gebäude in den vergangenen Jahren mehrfach von Extremwetterereignissen betroffen. Eine der größten Herausforderungen war ein Starkregenereignis im Juni 2024, das zu einem Rekordgrundwasserstand und Wassereinbrüchen im Keller führte.
Drei Tipps für Unternehmen
Frühzeitig handeln:
Beginnen Sie so früh wie möglich mit Maßnahmen zur Nachhaltigkeit und Klimaanpassung. Prävention ist günstiger und effektiver als später auf Schäden reagieren zu müssen.Netzwerke nutzen:
Binden Sie sich in bestehende Netzwerke und Initiativen ein, wie z. B. Umweltcluster oder regionale Klimapakte. Der Austausch mit anderen Unternehmen liefert wertvolle Impulse und praktische Lösungen.Langfristig denken:
Investieren Sie nicht nur in schnelle Lösungen, sondern auch in langfristige Maßnahmen, die Betriebskosten senken und die Resilienz steigern. Auch teure Investitionen zahlen sich durch Energieeinsparungen und eine stärkere Wettbewerbsfähigkeit aus.
Wolfgang Hehl beschreibt die Situation eindrücklich: „Das Wasser stand auf einer Fläche von ungefähr 200 Quadratmetern schon drei Zentimeter hoch. Das war bedrohlich, weil wir im Keller die gesamte Elektroverteilung sowie die Heizungs- und Kühlanlage haben. Wäre das voll Wasser gelaufen, wäre es eine Katastrophe gewesen.“ Über zwei Monate musste ein Notpumpensystem ununterbrochen arbeiten, um das eingedrungene Wasser zu entfernen und weitere Schäden zu verhindern.
Ein breites Spektrum an Maßnahmen
Um auf solche Herausforderungen vorbereitet zu sein und gleichzeitig den eigenen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, hat das TZA ein umfassendes Konzept für Nachhaltigkeit und Klimarisikomanagement entwickelt. Bereits bei der Bauplanung des Gebäudes wurden zukunftsorientierte Überlegungen angestellt. Wie Hehl erklärt: „Schon in der Planungsphase wurden Maßnahmen getroffen, die beispielsweise die Versickerung von Regenwasser oder den Artenschutz berücksichtigen. Der für den ganzen Augsburg Innovationspark aufgestellte Masterplan mit dem Gestaltungshandbuch lieferte hier wertvolle Vorgaben.
Ein wesentlicher Bestandteil der Strategie ist die Energieeffizienz des Gebäudes. So wurde etwa die gesamte Beleuchtung auf LED umgestellt, wodurch der Energieverbrauch erheblich reduziert werden konnte. „Wir haben enorm viel Energie gespart, bestimmt zwei Drittel – und damit auch Kosten und CO₂-Emissionen reduziert,“ hebt Hehl hervor. Darüber hinaus produziert das Gebäude mit einer Photovoltaikanlage eigenen Strom. Ursprünglich sollte das gesamte Dach mit Solarmodulen ausgestattet werden, doch eine statische Prüfung zeigte, dass durch die zunehmenden Starkregenereignisse höhere Dachlasten auftreten könnten. „Wir wollten das Dach vollflächig mit Photovoltaik belegen, aber die Statikprüfung zeigte, dass die Belastungen durch Starkregen zu groß wären. Jetzt können wir nur zwei Drittel der Module installieren,“ erklärt Hehl.
Auch die Kühlung des Gebäudes soll zukünftig nachhaltiger gestaltet werden. Statt herkömmlicher, energieintensiver Kühlsysteme soll Brunnenwasser genutzt werden, um die Innenräume und Maschinen zu kühlen. Dies reduziert nicht nur den Energieverbrauch, sondern schont auch die Ressourcen.
Ein weiterer Fokus liegt auf der Mobilität. Das TZA hat Stromtankstellen für Elektrofahrzeuge eingerichtet, fördert die Nutzung von Bike-Sharing-Angeboten und bietet eine optimale Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Diese Maßnahmen tragen nicht nur zur CO₂-Reduktion bei, sondern erhöhen auch die Attraktivität des Standortes für Mieter und Nutzer.
Das Technologiezentrum und der Innovationspark Augsburg
Das Technologiezentrum Augsburg (TZA) ist ein modernes Innovationszentrum und Teil des Innovationsparks Augsburg, einer der größten Entwicklungs- und Forschungsstandorte in Bayern. Auf einer Fläche von über 70 Hektar bietet der Innovationspark optimale Voraussetzungen für Unternehmen, Start-ups, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, um gemeinsam an innovativen Technologien und Lösungen zu arbeiten. Das TZA selbst umfasst rund 12.000 Quadratmeter und kombiniert Büro-, Labor- und Veranstaltungsflächen, die speziell auf die Bedürfnisse von technologieorientierten Unternehmen und Forschungsprojekten zugeschnitten sind. Mit Schwerpunkten wie Luft- und Raumfahrt, Ressourceneffizienz, Wasserstofftechnologie und Digitalisierung ist der Innovationspark ein Knotenpunkt für zukunftsweisende Entwicklungen und nachhaltiges Wirtschaften in der Region Augsburg.
Vorsorge durch Prävention
Neben der Optimierung der Infrastruktur hat das TZA auch umfangreiche Notfall- und Präventionspläne entwickelt. Diese sollen sicherstellen, dass bei extremen Wetterereignissen schnell und effektiv reagiert werden kann. Hehl erklärt dazu: „Wir haben Alarmpläne, wissen genau, wer was zu tun hat, und warnen unsere Nutzer rechtzeitig, wenn es kritische Situationen gibt.“ Zudem wurden redundante Pumpensysteme installiert, um Wasserschäden durch Grundwasser oder Starkregen zu verhindern.
Das TZA legt außerdem großen Wert auf die Sensibilisierung seiner Nutzer. Diese werden aktiv in den Prozess eingebunden, indem sie über Risiken informiert und dazu ermutigt werden, ihre eigenen Arbeitsbereiche auf mögliche Schwachstellen hin zu prüfen.
Erfolge und Herausforderungen
Die Maßnahmen des TZA zeigen bereits deutliche Erfolge. Durch die Energieeinsparungen und eigener Grünstromerzeugung konnten die Betriebskosten reduziert werden, was die langfristige Wirtschaftlichkeit des Standorts sichert. Gleichzeitig hat das nachhaltige Engagement das TZA als Arbeitgeber und Wirtschaftsstandort noch attraktiver gemacht. Hehl betont: „Nachhaltigkeit gehört heute zur Selbstverständlichkeit – wer als Unternehmen diese Themen ignoriert, wird auch als Arbeitgeber unattraktiv.“
Dennoch stehen weitere Schritte an. Während viele „einfache“ Maßnahmen wie der Austausch von Beleuchtungen bereits umgesetzt wurden, sind die verbleibenden Investitionen deutlich kostspieliger. Hehl beschreibt die Situation: „Wir sind an einem Punkt, wo die 'Low Hanging Fruits' alle geerntet sind. Jetzt geht es um die großen Investitionen, die richtig teuer werden – wie der Ausbau der Photovoltaik oder die vollständige Umstellung auf Brunnenwasserkühlung.“
Ein Vorbild für andere Unternehmen
Das TZA ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie ein modernes Wirtschaftsunternehmen Nachhaltigkeit und Klimarisikomanagement in die Praxis umsetzen kann. Die Kombination aus vorausschauender Planung, effizienter Nutzung von Ressourcen und der Bereitschaft, in langfristige Lösungen zu investieren, zeigt, dass ökologische Verantwortung und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand gehen können.
Wolfgang Hehl zieht ein positives Fazit:
„Die Notwendigkeit zu Klimaschutz ist erkannt und es werden viele Maßnahmen ergriffen, um sich auf den Weg zu machen. Ich bin optimistisch, dass die Gesellschaft auch mit dem Einsatz von innovativen Technologien hier zielgerichtet vorankommt.“
Technologiezentrum Augsburg
Geschäftsführung
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