Praxisbeispiel: Ressourceneffizienz Wie Unternehmen durch Kunststoffrecycling sparen können

Universität Augsburg – Materials Resource Management Nachhaltig Geld sparen beim Abfall

Plastikabfall ist ein wichtiges Thema in der aktuellen Nachhaltigkeitsdiskussion. Auch bei Unternehmen fallen zahlreiche Plastikabfälle in Form von Folien, Tüten, Kisten und Füllmaterialien an. Einiges davon ist schwer zu vermeiden, aber eine gute Eigenschaft von Kunststoffen ist, dass sie sich sehr gut recyceln lassen. Allerdings nur, wenn sie sortenrein vorliegen. Gemeinsam mit Studierenden der Universität Augsburg hat Airbus Helicopters in einem vorbildlichen Projekt gezeigt, dass sich das bessere Sortieren der Plastikabfälle für Unternehmen auch rechnen und einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten kann. Die Schlüsselpersonen dabei: Die Mitarbeiter.

Über 30 Tonnen reine Kunststoffabfälle im Jahr fallen schon einmal an, bei einem großen Unternehmen wie Airbus Helicopters in Donauwörth. Ein großer Teil davon sind Kunststoffe, die selbst eingekauft werden, mit denen dann Produkte oder Bauteile verpackt, intern transportiert und dann wieder ausgepackt werden. Um Artikel zu schützen, werden sie auch beim werksinternen Transport zwischen einzelnen Werksteilen in Plastiktüten verpackt, eingelagert, dann erneut werksintern angefordert. So kann ein Bauteil schon einmal zwei bis drei Umverpackungszyklen mit immer neuen Folien durchleben. Bei jeder Station fallen so diverse Kunststoffabfälle an, die alle mit anderen Plastikabfällen in einer gemeinsamen Kunststoffabfalltonne landen. „Was kann man hier sinnvoll verbessern?“ fragte sich Herr Matthias Ekert, der Abfallbeauftragte von Airbus Helicopters und beauftragte im Rahmen des Programms Hands-on-Materials Studierende der Universität Augsburg, hierzu Alternativen zu prüfen.

Braucht man die Verpackung eigentlich? Schutz versus Abfallvermeidung

Aus Abfallvermeidungssicht wünschenswert wäre es natürlich, Bauteile ganz ohne Verpackung intern zu transportieren. Die Verpackung soll die Teile vor allem vor Schmutz und Beschädigung schützen. Theoretisch könnte man das auch anders gewährleisten, zumal die Teile bei weiteren Verarbeitungsstufen auch noch einmal gereinigt werden. Praktisch verhindert hier jedoch die Sorge um Qualitätsmängel den gänzlichen Verzicht auf die Verpackung. „Lieber 1000 Tüten als eine Reklamation“ so die Sorge. Die Qualitätsanforderungen in der Luftfahrt sind auf höchstem Niveau und Reklamationen sehr teuer.

Kunststoffabfälle können wertvoll sein

Also fokussierten sich die Studierenden auf eine andere vielversprechende Maßnahme: Das Recycling des hochwertigen Kunststoffabfalls. Verunreinigte und nicht sortenrein getrennte Kunststoffabfälle sind häufig nur noch als Brennstoff einzusetzen und gehen damit dem Wertstoffkreislauf verloren. Das ist besonders bei den genannten Verpackungen sehr bedauerlich: Hochwertige, frisch eingekaufte, kaum verunreinigte Kunststoffe, nur einmal verwendet – ein wertvoller Rohstoff zur Herstellung von Recyclaten und viel zu schade zum Wegwerfen.

Es zeigte sich, dass eine Sortierung der Kunststoffabfälle im Nachhinein extrem aufwändig und unrentabel ist. Zur sortenreinen Trennung direkt am Entstehungsort wurden deswegen von den Studierenden auch die interne Abläufe und die Sammellogistik betrachtet: Für eine Verbesserung der Sortierqualität müssten die Mitarbeiter LDPE (Low Density Polyethylen-Folien) und HDPE (High Density Polyethylen-Folien) nun direkt am Entstehungsort über separate Abfallbehälter entsorgen. Für die Verpressung der Folien würde eine Ballenpresse benötigt werden, da sich Kunststofffolien am Markt nur in Ballenform handeln lassen. Diese Ballen aus LDPE und HDPE könnten dann über auf Kunststoffrecycling spezialisierte Rohstoffhändler vermarktet werden. Je nach Sortierqualität könnte aus einem Entsorgungsweg, der bisher mit Kosten verbunden war ein Weg entstehen, der sogar noch Gewinn erwirtschaftet. Durch die hohe Verdichtung mittels Ballenpresse werden zudem Transporte eingespart, was die Umweltbilanz zusätzlich verbessert.

Auch für Kisten aus Polypropylen konnten im Rahmen des Projekts Vermarktungswege und Abnehmer gefunden werden. Hier ist zwar keine Verdichtung möglich, allerdings fand sich mit der Firma Böhm aus Möttingen ein interessierter Abnehmer im nahen Umkreis. Dieser Entsorger hat sich unter anderem auf Hartkunststoffe spezialisiert und nimmt in Zukunft eine Mischfraktion aus unterschiedlichen Hartkunststoffen ab.

„Die Vermarktung von sortenreinen Kunststoffabfällen ist in anderen europäischen Ländern bereits gang und gäbe“, erläutert Abfallexperte Dr. Christoph Stöckle, der das Projekt von der Seite des von Airbus Helicopters beauftragten Gesamtentsorgers DiFi Dienstleistungen betreut hat. „Da haben deutsche Unternehmen noch einen großen Nachholbedarf und sicherlich viel ungenutztes Potenzial.“

Plastikabfall ist ein wichtiges Thema in der aktuellen Nachhaltigkeitsdiskussion. Auch bei Unternehmen fallen zahlreiche Plastikabfälle in Form von Folien, Tüten, Kisten und Füllmaterialien an. Einiges davon ist schwer zu vermeiden, aber eine gute Eigenschaft von Kunststoffen ist, dass sie sich sehr gut recyceln lassen. Allerdings nur, wenn sie sortenrein vorliegen. Gemeinsam mit Studierenden der Universität Augsburg hat Airbus Helicopters in einem vorbildlichen Projekt gezeigt, dass sich das bessere Sortieren der Plastikabfälle für Unternehmen auch rechnen und einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten kann. Die Schlüsselpersonen dabei: Die Mitarbeiter.

Über 30 Tonnen reine Kunststoffabfälle im Jahr fallen schon einmal an, bei einem großen Unternehmen wie Airbus Helicopters in Donauwörth. Ein großer Teil davon sind Kunststoffe, die selbst eingekauft werden, mit denen dann Produkte oder Bauteile verpackt, intern transportiert und dann wieder ausgepackt werden. Um Artikel zu schützen, werden sie auch beim werksinternen Transport zwischen einzelnen Werksteilen in Plastiktüten verpackt, eingelagert, dann erneut werksintern angefordert. So kann ein Bauteil schon einmal zwei bis drei Umverpackungszyklen mit immer neuen Folien durchleben. Bei jeder Station fallen so diverse Kunststoffabfälle an, die alle mit anderen Plastikabfällen in einer gemeinsamen Kunststoffabfalltonne landen. „Was kann man hier sinnvoll verbessern?“ fragte sich Herr Matthias Ekert, der Abfallbeauftragte von Airbus Helicopters und beauftragte im Rahmen des Programms Hands-on-Materials Studierende der Universität Augsburg, hierzu Alternativen zu prüfen.

Braucht man die Verpackung eigentlich? Schutz versus Abfallvermeidung

Aus Abfallvermeidungssicht wünschenswert wäre es natürlich, Bauteile ganz ohne Verpackung intern zu transportieren. Die Verpackung soll die Teile vor allem vor Schmutz und Beschädigung schützen. Theoretisch könnte man das auch anders gewährleisten, zumal die Teile bei weiteren Verarbeitungsstufen auch noch einmal gereinigt werden. Praktisch verhindert hier jedoch die Sorge um Qualitätsmängel den gänzlichen Verzicht auf die Verpackung. „Lieber 1000 Tüten als eine Reklamation“ so die Sorge. Die Qualitätsanforderungen in der Luftfahrt sind auf höchstem Niveau und Reklamationen sehr teuer.

Kunststoffabfälle können wertvoll sein

Also fokussierten sich die Studierenden auf eine andere vielversprechende Maßnahme: Das Recycling des hochwertigen Kunststoffabfalls. Verunreinigte und nicht sortenrein getrennte Kunststoffabfälle sind häufig nur noch als Brennstoff einzusetzen und gehen damit dem Wertstoffkreislauf verloren. Das ist besonders bei den genannten Verpackungen sehr bedauerlich: Hochwertige, frisch eingekaufte, kaum verunreinigte Kunststoffe, nur einmal verwendet – ein wertvoller Rohstoff zur Herstellung von Recyclaten und viel zu schade zum Wegwerfen.

Es zeigte sich, dass eine Sortierung der Kunststoffabfälle im Nachhinein extrem aufwändig und unrentabel ist. Zur sortenreinen Trennung direkt am Entstehungsort wurden deswegen von den Studierenden auch die interne Abläufe und die Sammellogistik betrachtet: Für eine Verbesserung der Sortierqualität müssten die Mitarbeiter LDPE (Low Density Polyethylen-Folien) und HDPE (High Density Polyethylen-Folien) nun direkt am Entstehungsort über separate Abfallbehälter entsorgen. Für die Verpressung der Folien würde eine Ballenpresse benötigt werden, da sich Kunststofffolien am Markt nur in Ballenform handeln lassen. Diese Ballen aus LDPE und HDPE könnten dann über auf Kunststoffrecycling spezialisierte Rohstoffhändler vermarktet werden. Je nach Sortierqualität könnte aus einem Entsorgungsweg, der bisher mit Kosten verbunden war ein Weg entstehen, der sogar noch Gewinn erwirtschaftet. Durch die hohe Verdichtung mittels Ballenpresse werden zudem Transporte eingespart, was die Umweltbilanz zusätzlich verbessert.

Auch für Kisten aus Polypropylen konnten im Rahmen des Projekts Vermarktungswege und Abnehmer gefunden werden. Hier ist zwar keine Verdichtung möglich, allerdings fand sich mit der Firma Böhm aus Möttingen ein interessierter Abnehmer im nahen Umkreis. Dieser Entsorger hat sich unter anderem auf Hartkunststoffe spezialisiert und nimmt in Zukunft eine Mischfraktion aus unterschiedlichen Hartkunststoffen ab.

„Die Vermarktung von sortenreinen Kunststoffabfällen ist in anderen europäischen Ländern bereits gang und gäbe“, erläutert Abfallexperte Dr. Christoph Stöckle, der das Projekt von der Seite des von Airbus Helicopters beauftragten Gesamtentsorgers DiFi Dienstleistungen betreut hat. „Da haben deutsche Unternehmen noch einen großen Nachholbedarf und sicherlich viel ungenutztes Potenzial.“

Sie möchten auch ein Projekt zum Thema Abfall mit Studierenden durchführen?

Entscheidender Erfolgsfaktor: Die Mitarbeiter

Die Studierenden analysierten Materialproben, recherchierten für Airbus Helicopters mögliche Abnehmer, erfassten Kosten und zu erzielende Preise und kalkulierten dazu verschiedene Szenarien.

Zitat aus der Seminararbeit: „Letztendlich wird das Einführen sowohl einer Polyethylen (LDPE) als auch einer Polypropylen Reinfraktion empfohlen. Dies gilt auch bei eventuell negativen Ergebnissen der Szenarioanalyse unter Berücksichtigung der ökologischen und sozialen Vorteile. Es kann davon ausgegangen werden, dass sich die Nachhaltigkeit eines Unternehmens durch das Einführen von Sub-Abfallfraktionen verbessert.“

Der entscheidende Faktor, wie viel Kosten eingespart werden können, ist die Sortenreinheit der gesammelten Kunststofffraktionen. Ob es also zum Kosteneinsparungs-Best-Case oder Worst-Case Szenario kommt, hängt auch ganz entscheidend an den Mitarbeitern: Die Mitarbeiter müssen die jeweiligen Kunststofffraktionen unterscheiden lernen und sich auch verantwortlich dafür fühlen, dass sie separat und ohne weitere Verunreinigungen gesammelt werden. Ein Fehlwurf mit Kaffeesatz in der falschen Tonne kann hier schnell die Qualität einer ganzen Wertstoffladung verringern.

Aufkleber ruinieren das Recycling

Und noch ein weiteres Problem macht den Recyclern oft das Leben schwer: Die Thermoaufkleber mit denen die einzelnen Verpackungen für interne Logistikprozesse versehen werden. Da diese Aufkleber aus einem anderem Material bestehen als die Tüte selbst, macht ein einziger Aufkleber die ganze Tüte zu Restmüll. Hier Aufkleber aus stoffgleichen Materialien oder alternative Verfahren zur Kennzeichnung zu entwickeln, wäre noch eine sehr lohnenswerte Aufgabe zur Förderung des Kunststoffrecyclings.

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