Darum geht’s:
A3 ist renommierter und führender Kompetenzstandort der Luft- und Raumfahrt. Zahlreiche Aerospace-Weltmarktführer sind hier ebenso zuhause wie namhafte Forschungseinrichtungen.
2020 startete die ARIANE 5 bereits zum 108. Mal vom Weltraumbahnhof in Kourou, Französisch-Guayana. Ein weiterer Erfolg für die europäische Raumfahrt – wie auch für die Region Augsburg A³. Denn von hier stammen wesentliche Teile für die zuverlässigste, leistungsfähigste und erfolgreichste Weltraumrakete. Vom Jahr 1973 bis heute entwickelt und produziert das Augsburger Unternehmen MT Aerospace wichtige Komponenten für den Bau der Ariane-Raketen. Auch in Zukunft sichert die Region A3 den europäischen Zugang zum Weltraum. Das herausragende Zusammenspiel aus Expertise, Wissen und Knowhow machen den Wirtschaftsraum Augsburg zum Kompetenz-Standort par excellence.
Weltmarktführer und Kernkompetenzen in A3
Die Luft- und Raumfahrtindustrie ist nicht erst seit der Erschließung des Weltraums in der Region A³ verwurzelt. Ihre Geschichte startete schon im 17. Jahrhundert mit den ersten Flugversuchen des Pioniers Salomon Idler. Sie reicht über die Entwicklung des weltweit ersten lenkbaren Prall-Luftschiffes Ende des 19. Jahrhunderts oder das erste in Serie gefertigte Strahlflugzeug der Welt, die ME-262 der Messerschmitt AG, Ende der 1930er Jahre. Heute ist die Region Zuhause für zahlreiche Aerospace-Weltmarktführer entlang der gesamten Wertschöpfungskette – einschließlich des Werkstoffes Carbon. Doch auch das 2018 gegründete Startup Rocket Factory Augsburg gehört dazu: Dieses möchte seinen Kunden künftig kommerzielle Starts mit selbst entwickelten Trägerraketen anbieten.
So macht das Projekt die Zukunft besser:
Die enge Zusammenarbeit von Industrie und Forschung schafft neue, innovative Entwicklungen. So zum Beispiel im Bereich moderne Werkstoffe in der Luftfahrt.
Etwa 20.000 Menschen sind rund um den Wirtschaftsraum Augsburg in der Luft- und Raumfahrtbranche beschäftigt. Viele bedeutende Projekte wurden und werden durch sie mitgestaltet: Ob auf Seiten der Industrie – wie beispielsweise bei MT Aerospace, Premium AEROTEC, Airbus Helicopters, KUKA, Liebherr, SGL und vielen weiteren – oder in den in der Region Augsburg ansässigen Forschungsinstituten wie dem Anwenderzentrum Material- und Umweltforschung (AMU), dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), der Fraunhofer-Einrichtung für Gießerei, Composite- und Verarbeitungstechnik (IGCV), dem Institut für Materials Ressource Management (MRM) der Universität Augsburg oder an der die Hochschule Augsburg – die Liste der Akteure ist lang.
Der Stoff, der Fliegen leichter macht
Unter ihnen befinden sich Experten entlang der gesamten Wertschöpfungskette, Automatisierer für die Produktion, Global Player der Luft- und Raumfahrt-Zulieferindustrie und hochinnovative Materialhersteller. Zu Letzteren zählt zum Beispiel SGL Carbon. Als führender europäischer Carbon- und Faserverbundwerkstoff-Hersteller hat die SGL Group mit Sitz in Meitingen ihre gesamten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten am Standort Augsburg gebündelt. Und damit ist sie nicht allein: Augsburg entwickelt sich immer mehr zum „Carbon Valley“. Optimal, denn gerade moderne Werkstoffe wie Carbon sind in der Luftfahrt der Schlüssel zum Erfolg: belastbarer als Stahl, aber deutlich leichter. Gleichzeitig ist die Mechatronik eine der Leittechnologien im Wirtschaftsraum Augsburg. Praktisch, denn sie bildet die Grundlage für die Automation von Herstellungsprozessen und ist damit Aushängeschild für die erfolgreiche Produktionsregion A³.
Besonderheit des Projekts:
In A3 bündeln sich umfassende Kompetenzen und Expertisen der Luft- und Raumfahrtbranche.
Vernetzt in Richtung Zukunft
Zahlreiche weitere bedeutende Weltmarkt- und Technologieführer, Forschungseinrichtungen und Netzwerke sind in der Region A³ zuhause. Diese kochen aber nicht etwa alle ihr eigenes Süppchen. Am Standort Augsburg wird großer Wert auf den Link zwischen Wissenschaft und Wirtschaft gelegt – und das technologieübergreifend.
So steht im Zentrum für Leichtbauproduktionstechnologie (ZLP) des DLR beispielsweise eine europaweit einzigartige, roboterbasierte Forschungsplattform: die MFZ-Anlage (Multifunktionszelle). Diese ist nicht nur Ergebnis eines Kooperationsprojektes mit dem ebenfalls in der Region beheimateten Roboter-Hersteller KUKA Systems GmbH, sondern steht auch Industrieunternehmen zur Verfügung, um gemeinsam mit dem DLR neue Produktionsprozesse entwickeln und abbilden zu können.
Um im Bereich Carbon verstärkt zu forschen, haben sich die Faurecia Automotive GmbH und die Premium Aerotec GmbH mit dem Carbonfaserhersteller Solvay GmbH aus Hannover und dem Anlagenbauer Engel GmbH aus Österreich zusammengetan. Gemeinsam bilden sie die erste rein industriell finanzierte Leichtbau-Entwicklungsinitiative für die Automobil- und Luftfahrtbranche. Später kommen weitere regionale Partner dazu. Ziel ist es, größere Bauteile aus thermoplastischen Verbundwerkstoffen zu geringeren Kosten und in größerer Stückzahl zu produzieren. Die benötigten Anlagen wurden bereits im Technologiezentrum Augsburg installiert. Zukunft, wir kommen!