Praxisbeispiel: Nachhaltiges Wirtschaften – Nachhaltige Produktion mit Recycling-Kunststoffen als neues Geschäftsmodell bei GIWA Kunststofftechnik
Ein Interview mit Daniel Sieberer, GIWA
Die Ergebnisse des A³ Nachhaltigkeitsmonitorings 2023/24 zeigen: 55 % der befragten Unternehmen integrieren den Kreislaufgedanken bereits aktiv in ihre Produktgestaltung. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Etablierung einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft und zur Reduzierung von Abfallströmen. Ein gutes Beispiel hierfür ist die GIWA Kunststofftechnik GmbH. Das Unternehmen setzt mit einer eigenen Recyclinganlage und dem gezielten Einsatz von Recyclingkunststoffen konsequent auf nachhaltige Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Wir haben mit Daniel Sieberer, Eigentümer und Geschäftsführer der GIWA Kunststofftechnik über sein Nachhaltigkeitskonzept, seine Motivation und die praktischen Umsetzungen gesprochen.
Können Sie uns einen kurzen Einblick in die Tätigkeitsfelder der GIWA Kunststofftechnik geben? Welche Bedeutung hat das Thema Nachhaltigkeit grundsätzlich für Ihre Unternehmen?
Die GIWA Kunststofftechnik GmbH entwickelt und produziert innovative Kunststoffprodukte mit einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit. Unser Ziel ist es, durch den Einsatz von recycelten Kunststoffen und ressourcenschonenden Prozessen aktiv zur Kreislaufwirtschaft beizutragen und den ökologischen Fußabdruck unserer Produkte zu minimieren. Nachhaltigkeit ist für uns ein zentrales Leitprinzip, das sich in allen Unternehmensbereichen widerspiegelt. Unsere Managementsysteme sind nach ISO 14001 (Umwelt) und ISO 50001 (Energie) zertifiziert. Das Thema Nachhaltigkeit ist Teil der GIWA-DNA.
Was waren die ausschlaggebenden Gründe dafür, sich intensiver mit dem Einsatz von Recyclingkunststoffen zu beschäftigen?
Die Entscheidung für Recyclingkunststoffe basiert auf ökologischen und wirtschaftlichen Überlegungen. Geschlossene Materialkreisläufe reduzieren den Rohstoffverbrauch und die CO₂-Emissionen deutlich. Gleichzeitig stärken sie unsere Unabhängigkeit von globalen Rohstoffmärkten und bieten einen strategischen Wettbewerbsvorteil. Die gestiegenen Anforderungen an Nachhaltigkeit seitens unserer Kunden und die Herausforderungen durch volatile Rohstoffpreise haben diesen Weg zusätzlich bestärkt.
Die Ergebnisse des A³ Nachhaltigkeitsmonitorings 2023/24 zeigen: 55 % der befragten Unternehmen integrieren den Kreislaufgedanken bereits aktiv in ihre Produktgestaltung. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Etablierung einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft und zur Reduzierung von Abfallströmen. Ein gutes Beispiel hierfür ist die GIWA Kunststofftechnik GmbH. Das Unternehmen setzt mit einer eigenen Recyclinganlage und dem gezielten Einsatz von Recyclingkunststoffen konsequent auf nachhaltige Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Wir haben mit Daniel Sieberer, Eigentümer und Geschäftsführer der GIWA Kunststofftechnik über sein Nachhaltigkeitskonzept, seine Motivation und die praktischen Umsetzungen gesprochen.
Können Sie uns einen kurzen Einblick in die Tätigkeitsfelder der GIWA Kunststofftechnik geben? Welche Bedeutung hat das Thema Nachhaltigkeit grundsätzlich für Ihre Unternehmen?
Die GIWA Kunststofftechnik GmbH entwickelt und produziert innovative Kunststoffprodukte mit einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit. Unser Ziel ist es, durch den Einsatz von recycelten Kunststoffen und ressourcenschonenden Prozessen aktiv zur Kreislaufwirtschaft beizutragen und den ökologischen Fußabdruck unserer Produkte zu minimieren. Nachhaltigkeit ist für uns ein zentrales Leitprinzip, das sich in allen Unternehmensbereichen widerspiegelt. Unsere Managementsysteme sind nach ISO 14001 (Umwelt) und ISO 50001 (Energie) zertifiziert. Das Thema Nachhaltigkeit ist Teil der GIWA-DNA.
Was waren die ausschlaggebenden Gründe dafür, sich intensiver mit dem Einsatz von Recyclingkunststoffen zu beschäftigen?
Die Entscheidung für Recyclingkunststoffe basiert auf ökologischen und wirtschaftlichen Überlegungen. Geschlossene Materialkreisläufe reduzieren den Rohstoffverbrauch und die CO₂-Emissionen deutlich. Gleichzeitig stärken sie unsere Unabhängigkeit von globalen Rohstoffmärkten und bieten einen strategischen Wettbewerbsvorteil. Die gestiegenen Anforderungen an Nachhaltigkeit seitens unserer Kunden und die Herausforderungen durch volatile Rohstoffpreise haben diesen Weg zusätzlich bestärkt.
Können Sie uns das Konzept des GIWA-Kunststoffkreislaufs näher erläutern? Welche zentralen Merkmale zeichnen dieses Modell aus?
Das Herzstück des Nachhaltigkeitskonzepts bildet der GIWA-Kunststoffkreislauf. Dieser basiert auf der konsequenten Wiederverwertung von Kunststoffabfällen, die im eigenen Recyclingzentrum aufbereitet und anschließend in der Produktion wieder eingesetzt werden. Die zentrale Idee dahinter ist, Kunststoffe nicht als Einwegmaterial zu betrachten, sondern als wertvolle Ressource im Mehrwegsystem. So entstehen aus vermeintlichem Müll hochwertige Produkte wie Paletten oder Stühle – ein Paradebeispiel für funktionierende Kreislaufwirtschaft.
Seit 2014 betreiben Sie eine eigene Recyclinganlage. Wie funktioniert diese Anlage, und wie läuft der Recyclingprozess ab?
GIWA betreibt bereits seit mehr als 10 Jahren eine eigene mehrstufige Recyclinganlage, die kontinuierlich modernisiert und erweitert wurde. Der Recyclingprozess umfasst die Trennung, Reinigung und Zerkleinerung der Kunststoffabfälle sowie die automatisierte Materialzuführung in die Produktion. Jährlich verarbeitet das Unternehmen mittlerweile über 6.500 Tonnen Rezyklat.
Wie beurteilen Sie die wirtschaftliche Tragfähigkeit von Produkten aus Recyclingmaterial im Vergleich zu solchen aus konventionellen Kunststoffen?
Wirtschaftlich betrachtet sind Produkte aus Recyclingmaterial heute absolut konkurrenzfähig. Zwar erfordert die Verarbeitung technisches Know-how und eine präzise Qualitätskontrolle in jedem Prozessschritt, doch die langfristigen Einsparungen bei Materialkosten und die positive Umweltbilanz machen das Modell tragfähig. Zudem steigt die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten kontinuierlich, was GIWA zusätzliche Marktchancen eröffnet.
Können Sie uns das Konzept des GIWA-Kunststoffkreislaufs näher erläutern? Welche zentralen Merkmale zeichnen dieses Modell aus?
Das Herzstück des Nachhaltigkeitskonzepts bildet der GIWA-Kunststoffkreislauf. Dieser basiert auf der konsequenten Wiederverwertung von Kunststoffabfällen, die im eigenen Recyclingzentrum aufbereitet und anschließend in der Produktion wieder eingesetzt werden. Die zentrale Idee dahinter ist, Kunststoffe nicht als Einwegmaterial zu betrachten, sondern als wertvolle Ressource im Mehrwegsystem. So entstehen aus vermeintlichem Müll hochwertige Produkte wie Paletten oder Stühle – ein Paradebeispiel für funktionierende Kreislaufwirtschaft.
Seit 2014 betreiben Sie eine eigene Recyclinganlage. Wie funktioniert diese Anlage, und wie läuft der Recyclingprozess ab?
GIWA betreibt bereits seit mehr als 10 Jahren eine eigene mehrstufige Recyclinganlage, die kontinuierlich modernisiert und erweitert wurde. Der Recyclingprozess umfasst die Trennung, Reinigung und Zerkleinerung der Kunststoffabfälle sowie die automatisierte Materialzuführung in die Produktion. Jährlich verarbeitet das Unternehmen mittlerweile über 6.500 Tonnen Rezyklat.
Wie beurteilen Sie die wirtschaftliche Tragfähigkeit von Produkten aus Recyclingmaterial im Vergleich zu solchen aus konventionellen Kunststoffen?
Wirtschaftlich betrachtet sind Produkte aus Recyclingmaterial heute absolut konkurrenzfähig. Zwar erfordert die Verarbeitung technisches Know-how und eine präzise Qualitätskontrolle in jedem Prozessschritt, doch die langfristigen Einsparungen bei Materialkosten und die positive Umweltbilanz machen das Modell tragfähig. Zudem steigt die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten kontinuierlich, was GIWA zusätzliche Marktchancen eröffnet.
Können Sie beziffern, wie viel CO₂-Emissionen oder natürliche Ressourcen Sie durch den Einsatz von Recyclingmaterialien einsparen? Gibt es konkrete Daten oder Vergleichswerte?
Durch den Einsatz von Recyclingkunststoffen sparen wir jährlich rund 11.075 Tonnen CO₂ ein. Zusätzlich werden durch unsere moderne Wasseraufbereitungsanlage weitere 122 Tonnen CO₂ vermieden. Diese Zahlen sind durch externe Gutachten bestätigt und zeigen, wie effektiv nachhaltige Produktionsprozesse zur Ressourcenschonung beitragen.
Welche weiteren Maßnahmen setzen Sie über das Recycling hinaus ein, um Ihre Umweltbilanz kontinuierlich zu verbessern?
GIWA verfolgt konsequent die 6R-Prinzipien der Kreislaufwirtschaft, die weit mehr sind als nur Recycling. Diese sind zum Beispiel auch Rethink, Reduce und Reuse: Mit Rethink beginnt Nachhaltigkeit schon bei der Produktidee – wir hinterfragen Materialien und Funktionen, um innovative und ressourcenschonende Lösungen zu entwickeln. Reduce bedeutet, den Einsatz von Rohstoffen und Energie gezielt zu minimieren, etwa durch effiziente Prozesse und intelligente Produktgestaltung. Mit Reuse setzen wir auf langlebige Produkte und ermöglichen die Wiederverwendung von Bauteilen oder ganzen Produkten. Ein Großteil der Ressourcen die GIWA aktuell einbringt, geht bereits in das Reuse Geschäftsmodell, wie zum Beispiel dem Pooling von Paletten.
Können Sie beziffern, wie viel CO₂-Emissionen oder natürliche Ressourcen Sie durch den Einsatz von Recyclingmaterialien einsparen? Gibt es konkrete Daten oder Vergleichswerte?
Durch den Einsatz von Recyclingkunststoffen sparen wir jährlich rund 11.075 Tonnen CO₂ ein. Zusätzlich werden durch unsere moderne Wasseraufbereitungsanlage weitere 122 Tonnen CO₂ vermieden. Diese Zahlen sind durch externe Gutachten bestätigt und zeigen, wie effektiv nachhaltige Produktionsprozesse zur Ressourcenschonung beitragen.
Welche weiteren Maßnahmen setzen Sie über das Recycling hinaus ein, um Ihre Umweltbilanz kontinuierlich zu verbessern?
GIWA verfolgt konsequent die 6R-Prinzipien der Kreislaufwirtschaft, die weit mehr sind als nur Recycling. Diese sind zum Beispiel auch Rethink, Reduce und Reuse: Mit Rethink beginnt Nachhaltigkeit schon bei der Produktidee – wir hinterfragen Materialien und Funktionen, um innovative und ressourcenschonende Lösungen zu entwickeln. Reduce bedeutet, den Einsatz von Rohstoffen und Energie gezielt zu minimieren, etwa durch effiziente Prozesse und intelligente Produktgestaltung. Mit Reuse setzen wir auf langlebige Produkte und ermöglichen die Wiederverwendung von Bauteilen oder ganzen Produkten. Ein Großteil der Ressourcen die GIWA aktuell einbringt, geht bereits in das Reuse Geschäftsmodell, wie zum Beispiel dem Pooling von Paletten.
3 Tipps für Unternehmen: Welche Tipps können Sie anderen Unternehmen mitgeben, die einen stärkeren Fokus auf den Gedanken einer Kreislaufwirtschaft legen wollen?
- Klein anfangen, groß denken: Beginnen Sie mit einem Pilotprojekt – z. B. einem Produkt mit Recyclinganteil – und skalieren Sie schrittweise. So lassen sich Erfahrungen sammeln und Prozesse optimieren.
- Transparente Kommunikation: Machen Sie Ihre Nachhaltigkeitsstrategie sichtbar – gegenüber Kunden, Partnern und Mitarbeitenden. Das schafft Vertrauen und Motivation.
- Partnerschaften nutzen: Kooperieren Sie mit Betrieben, die im Einsatz mit recycelten Kunststoffen bereits Erfahrung haben, Forschungseinrichtungen oder anderen Unternehmen. Gemeinsam lassen sich technologische und logistische Hürden leichter überwinden. GIWA steht ebenfalls gerne für einen Austausch zur Verfügung. Unser Leitgedanke: Wir formen Zukunft.
Welche Vorteile, aber auch Herausforderungen bringt die Verarbeitung von Recyclingkunststoffen im Vergleich zu Neuware mit sich – sowohl technisch als auch wirtschaftlich?
Natürlich bringt die Verarbeitung von Recyclingkunststoffen auch Herausforderungen mit sich – etwa hinsichtlich der Materialhomogenität oder der technischen Eigenschaften. Doch durch gezielte Investitionen in Automatisierung und Prozessoptimierung gelingt es GIWA, diese Hürden zu überwinden. Elementar wichtig ist, dass in allen Abteilungen des Unternehmens qualifizierte Mitarbeiter sind, die auch in ihrem Herzen von unserer Mission überzeugt sind. Die Vorteile überwiegen deutlich: geringere Umweltbelastung, niedrigere Kosten und eine höhere Unabhängigkeit von globalen Rohstoffmärkten.
Wie stellen Sie sicher, dass Produkte aus Recyclingmaterial dieselben Qualitätsstandards erfüllen? Haben Sie Zertifizierungen?
Um die gleichbleibend hohe Qualität der Produkte zu gewährleisten, setzt GIWA auf strenge interne Prüfverfahren und externe Zertifizierungen. GIWA hat in den letzten Jahren massiv in ein eigenes Materiallabor investiert sowie smarte Prozesse aufgebaut, um permanent die Qualität der eingesetzten recycelten Kunststoffe zu prüfen. Das Unternehmen ist unter anderem nach ISO 14001 und ISO 50001 zertifiziert und trägt das Green Label Certificate. Damit wird sichergestellt, dass auch Produkte aus Recyclingmaterial dieselben Standards erfüllen wie solche aus Neuware – ein entscheidender Faktor für die Akzeptanz im Markt.
Kontakt
Nachhaltigkeitsmonitoring A³ – Schon gewusst?
Umfragen aus dem Nachhaltigkeitsmonitor 2024/25 haben ergeben, dass bereits 49% der abgefragten Maßnahmen zum Thema Kreislaufwirtschaft bei den Unternehmen durchschnittlich umgesetzt werden.
Umfragen aus dem Nachhaltigkeitsmonitor 2024/25 haben ergeben, dass bereits 49% der abgefragten Maßnahmen zum Thema Kreislaufwirtschaft bei den Unternehmen durchschnittlich umgesetzt werden.