Expertise Nachhaltiges Wirtschaften New Pay meets Integral

Warum eine leistungsorientierte Vergütung sogar kontraproduktiv für die Entwicklung eines Unternehmens sein kann und wie es gelingt typische blinde Flecken aufzudecken, um Leistung, Wir-Gefühl und Purpose (auch) über Entlohnung positiv und transparent zu steuern.

Ein Gastbeitrag von Maren Handwerk und Monika Luger

Ein Beispiel aus der Praxis: Ein mittelständisches Unternehmen aus dem Bereich des Maschinenbaus legt viel Wert auf eine gute Organisationskultur. Es werden gemeinsame Werte gelebt, wobei Eigenverantwortlichkeit und Selbstbestimmung ein hohes Gut sind. Die Hierarchie ist flach. Dennoch gibt es sie, die Hierarchie, weil den InhaberInnen zunächst einmal kein besseres System eingefallen ist, um die elementare Führung zu sicherzustellen und um den Mitarbeitenden die notwendige Struktur zu geben. Drei MitarbeiterInnen widmen sich nun gemeinsam mit den InhaberInnen der Führung des Unternehmens. Auf Augenhöhe werden wichtige Unternehmensentscheidungen demokratisch beschlossen und das Team wird nach den Prinzipien der selbstlernenden Organisation geführt. So weit so gut.

Doch nach einiger Zeit zeigt sich ein merkwürdiges Phänomen: Die Führungsrunde wirkt wie eine in Stein gemeißelte Institution, in der sich gar nichts mehr so recht entwickeln mag, während weite Teile des Teams wie in Turnschuhen daherkommt und die Runde locker überholt. Es ist innovativ, kreativ, flexibel und gut organisiert. Was, fragen sich die InhaberInnen, hat zu dieser Starre der Führungsrunde geführt? Und was motiviert hingegen das Team, sich kontinuierlich einzubringen und Herausforderungen selbständig zu lösen?

Wirkung von zusätzlicher Vergütung

Hier macht es Sinn einmal auf das Thema Vergütung zu schauen, denn, während die MitgliederInnen der Führungsrunde ihren “Aufwand” für Strategie und Führung mit bestimmten Privilegien, wie einer geringfügig höheren Vergütung und anderen Privilegien „belohnt“ bekommen, engagiert sich das Team auch ohne einen monetären Ausgleich. Da drängt sich natürlich die Frage auf, ob eine Entlohnung für die Übernahme zusätzlicher Verantwortung überhaupt zielführend ist, oder gar kontraproduktiv? Und was könnte es noch sein, was Menschen motiviert, sich für andere zu engagieren?

Eine zusätzliche Entlohnung kann insofern kontraproduktiv wirken, als dass sie dazu führen kann am Status hängen zu bleiben. Es ist nur allzu menschlich, dass mehr Geld und mehr Privilegien dazu führen, dass man sich schnell daran gewöhnt und sich diesen Mehrwert gern erhalten möchte. Die Grenze ist fließend, sich nicht mehr um der Sache willen, sondern auch um den Erhalt des zum Teil hart erarbeiten Status zu kümmern. Dieser Mechanismus wirkt verstärkend, wenn die eigene Position nicht in Frage gestellt wird, sondern sich unausgesprochen eine Art „Stammplatzgarantie“ etabliert. Auf der anderen Seite ist es nur fair, wenn Menschen, die sich besonders einbringen, hierfür auch eine extra Entlohnung erhalten. Wie schaffen wir es, dass die extrinsische Motivation (Status, Vergütung) der intrinsischen (Wirksamkeit) nicht im Wege steht? Eine Antwort hierauf kann über die integrale Perspektive auf Vergütung gefunden werden. Mit diesem Analysetool werden auch noch viele andere Einflussfaktoren wie Führungsverhalten oder die Kommunikationskultur in der Organisation beleuchtet.

Die Integrale Landkarte

Die Landkarte, dies ich aus den Werteebenen nach Spiral Dynamics (Beck/Cowan), dem 4- Quadranten-Modell und Entwicklungslinien (Wilber) zusammensetzt wird aktuell speziell für das Entlohnungssystem von Organisationen entwickelt (Hinweis: die in der Abbildung gezeigte Landkarte liefert hierfür die Basis). Kollektive und individuelle Werte wie Macht, Sicherheit, Leistung und Gemeinwohl werden darin abgebildet. Die Landkarte zeigt auf, wie komplex und einzigartig jedes Unternehmen aufgestellt ist. In der Praxis zeigt sich, das insbesondere die Entwicklungslinien auf der linken Seite (Mindset und Kultur) bei der Gestaltung von Gehältern zu wenig berücksichtigt werden. Zudem ist eine ganz bewusste Integration aller vorangegangener Werteebenen für die nachhaltige Unternehmensgestaltung wesentlich. Das Praxisbeispiel zeigt, dass der Rückzug auf Machtstabilisierung, persönliches Sicherheitsdenken blockierend auf die Gesamtentwicklung wirkt. Eine ehrliche Auseinandersetzung mit allen Werteebenen, Quadranten und Linien hilft die blinden Flecken aufzudecken und zu bearbeiten. Es provoziert neue und ganz persönliche Fragen zum Gehalt. Mit diesen Fragen können Antworten zum Entlohnungssystem gefunden werden, die den nachhaltigen Purpose der Organisation nicht verhindern, sondern aktiv fördern.

Warum eine leistungsorientierte Vergütung sogar kontraproduktiv für die Entwicklung eines Unternehmens sein kann und wie es gelingt typische blinde Flecken aufzudecken, um Leistung, Wir-Gefühl und Purpose (auch) über Entlohnung positiv und transparent zu steuern.

Ein Gastbeitrag von Maren Handwerk und Monika Luger

Ein Beispiel aus der Praxis: Ein mittelständisches Unternehmen aus dem Bereich des Maschinenbaus legt viel Wert auf eine gute Organisationskultur. Es werden gemeinsame Werte gelebt, wobei Eigenverantwortlichkeit und Selbstbestimmung ein hohes Gut sind. Die Hierarchie ist flach. Dennoch gibt es sie, die Hierarchie, weil den InhaberInnen zunächst einmal kein besseres System eingefallen ist, um die elementare Führung zu sicherzustellen und um den Mitarbeitenden die notwendige Struktur zu geben. Drei MitarbeiterInnen widmen sich nun gemeinsam mit den InhaberInnen der Führung des Unternehmens. Auf Augenhöhe werden wichtige Unternehmensentscheidungen demokratisch beschlossen und das Team wird nach den Prinzipien der selbstlernenden Organisation geführt. So weit so gut.

Doch nach einiger Zeit zeigt sich ein merkwürdiges Phänomen: Die Führungsrunde wirkt wie eine in Stein gemeißelte Institution, in der sich gar nichts mehr so recht entwickeln mag, während weite Teile des Teams wie in Turnschuhen daherkommt und die Runde locker überholt. Es ist innovativ, kreativ, flexibel und gut organisiert. Was, fragen sich die InhaberInnen, hat zu dieser Starre der Führungsrunde geführt? Und was motiviert hingegen das Team, sich kontinuierlich einzubringen und Herausforderungen selbständig zu lösen?

Wirkung von zusätzlicher Vergütung

Hier macht es Sinn einmal auf das Thema Vergütung zu schauen, denn, während die MitgliederInnen der Führungsrunde ihren “Aufwand” für Strategie und Führung mit bestimmten Privilegien, wie einer geringfügig höheren Vergütung und anderen Privilegien „belohnt“ bekommen, engagiert sich das Team auch ohne einen monetären Ausgleich. Da drängt sich natürlich die Frage auf, ob eine Entlohnung für die Übernahme zusätzlicher Verantwortung überhaupt zielführend ist, oder gar kontraproduktiv? Und was könnte es noch sein, was Menschen motiviert, sich für andere zu engagieren?

Eine zusätzliche Entlohnung kann insofern kontraproduktiv wirken, als dass sie dazu führen kann am Status hängen zu bleiben. Es ist nur allzu menschlich, dass mehr Geld und mehr Privilegien dazu führen, dass man sich schnell daran gewöhnt und sich diesen Mehrwert gern erhalten möchte. Die Grenze ist fließend, sich nicht mehr um der Sache willen, sondern auch um den Erhalt des zum Teil hart erarbeiten Status zu kümmern. Dieser Mechanismus wirkt verstärkend, wenn die eigene Position nicht in Frage gestellt wird, sondern sich unausgesprochen eine Art „Stammplatzgarantie“ etabliert. Auf der anderen Seite ist es nur fair, wenn Menschen, die sich besonders einbringen, hierfür auch eine extra Entlohnung erhalten. Wie schaffen wir es, dass die extrinsische Motivation (Status, Vergütung) der intrinsischen (Wirksamkeit) nicht im Wege steht? Eine Antwort hierauf kann über die integrale Perspektive auf Vergütung gefunden werden. Mit diesem Analysetool werden auch noch viele andere Einflussfaktoren wie Führungsverhalten oder die Kommunikationskultur in der Organisation beleuchtet.

Die Integrale Landkarte

Die Landkarte, dies ich aus den Werteebenen nach Spiral Dynamics (Beck/Cowan), dem 4- Quadranten-Modell und Entwicklungslinien (Wilber) zusammensetzt wird aktuell speziell für das Entlohnungssystem von Organisationen entwickelt (Hinweis: die in der Abbildung gezeigte Landkarte liefert hierfür die Basis). Kollektive und individuelle Werte wie Macht, Sicherheit, Leistung und Gemeinwohl werden darin abgebildet. Die Landkarte zeigt auf, wie komplex und einzigartig jedes Unternehmen aufgestellt ist. In der Praxis zeigt sich, das insbesondere die Entwicklungslinien auf der linken Seite (Mindset und Kultur) bei der Gestaltung von Gehältern zu wenig berücksichtigt werden. Zudem ist eine ganz bewusste Integration aller vorangegangener Werteebenen für die nachhaltige Unternehmensgestaltung wesentlich. Das Praxisbeispiel zeigt, dass der Rückzug auf Machtstabilisierung, persönliches Sicherheitsdenken blockierend auf die Gesamtentwicklung wirkt. Eine ehrliche Auseinandersetzung mit allen Werteebenen, Quadranten und Linien hilft die blinden Flecken aufzudecken und zu bearbeiten. Es provoziert neue und ganz persönliche Fragen zum Gehalt. Mit diesen Fragen können Antworten zum Entlohnungssystem gefunden werden, die den nachhaltigen Purpose der Organisation nicht verhindern, sondern aktiv fördern.

Kontakt

imu augsburg GmbH & Co.KG

Monika Luger
Vertreter

Siebenbrunner Straße 22
86179 Augsburg

+49 821 34366-0
+49 821 34366-39
info@i-m-u.de
http://www.imu-augsburg.de

Ce-Con

Frau Maren Handwerk
Geschäftsführung

Am Alten Schlachthof 1
86153 Augsburg

+49 821 567280-0
augsburg@CE-CON.de
https://www.ce-con.de/

3 Tipps zum Nachmachen:

  • Passt im Unternehmen Purpose und Entlohnungssystem zusammen?
  • Weißt du ob alle Mitarbeitenden das Entlohnungssystem als fair empfinden?
  • Wissen die Mitarbeitenden wie sich das Entlohnungssystem gestaltet?

weitere Expertise aus dem Bereich Nachhaltigkeit

weitere Artikel zum Thema

News Nachhaltiges Wirtschaften A³ klimaneutral gewinnt J.N. Eberle & Cie. GmbH als neues Mitglied

Das Traditionsunternehmen J.N. Eberle & Cie. GmbH mit Sitz in Augsburg seit 1836 gehört seit Jahrzehnten zu den Premium-Herstellern von industriellen Bandsägen und anderen hochwertigen Bandstahl-Produkten. Regionalität und Nachhaltigkeit sind im Unternehmen wichtige Faktoren. Auf das Energiemanagementsystem folgt nun die CO2-Bilanzierung mit A³ klimaneutral. ... mehr
Mehr lesen

News Nachhaltiges Wirtschaften Erste Ergebnisse der Umfrage "Nachhaltigkeitsmonitoring A³" verfügbar

Wie intensiv engagieren sich Organisationen in der Region Augsburg in Aufgabenstellungen rund um Nachhaltigkeit? Die erste Auswertung der Umfrage des Nachhaltigkeitsmonitorings A³ ist da und ist Grundlage für die Entwicklung von Handlungsempfehlungen. ... mehr
Mehr lesen

News Nachhaltiges Wirtschaften Public Climate School - die Klimawoche für alle

Die Universität Augsburg veranstaltet vom 4. bis 8. November 2024 mit der Public Climate School eine Klimawoche für alle mit knapp 50 Programmpunkten. Die Forschenden der Universität widmen sich in ihren Veranstaltungen dem Klimawandel und öffnen ihre Seminarräume und Hörsäle für die Öffentlichkeit. Auf dem Programm stehen Planspiele, Filmvorführungen, Vorträge, Workshops und interaktive Formate. ... mehr
Mehr lesen

Pressemitteilung 25.09.2024 Wochen der Nachhaltigkeit 2024: Gemeinsam für eine zukunftsfähige Wirtschaft

Vom 30. September bis zum 29. November 2024 laden zahlreiche Veranstaltungen, Projekte und gute Praxisbeispiele dazu ein, Nachhaltigkeit in all ihren Facetten zu erleben. Diese Aktion, organisiert von der Regio Augsburg Wirtschaft GmbH, bietet Unternehmen, Organisationen und Institutionen mit ihren Angeboten eine Plattform, um das Bewusstsein für nachhaltiges Wirtschaften in der Region Augsburg zu fördern und konkrete Handlungsansätze aufzuzeigen. ... mehr
Mehr lesen

News Innovation Innovationswettbewerb für biobasierte Start-ups

Der PlanB-Wettbewerb fördert innovative, nachhaltige Start-ups aus Bayern und ganz Europa, die biobasierte Geschäftsmodelle entwickeln. Interessierte Teams können bis zum 29. November 2024 ihr Pitch-Deck einreichen. ... mehr
Mehr lesen

News Nachhaltiges Wirtschaften Nachhaltiges Kitesurfen: THA entwickelt innovatives Ecoboard

In Kooperation mit der Kite-Marke Spleene Kiteboarding hat die Hochschule ein innovatives Kiteboard entwickelt, das auf nachwachsende Rohstoffe und recyceltes Carbon setzt. ... mehr
Mehr lesen

News Nachhaltiges Wirtschaften Bayern-Fass setzt auf Nachhaltigkeit und Nachwuchsförderung

Bayern-Fass begrüßt in diesem Jahr neue Auszubildenden, die ihre Ausbildung zur Industriekauffrau im Familienunternehmen beginnen. ... mehr
Mehr lesen

News Standort Zweites Promotionszentrum eröffnet an der Technischen Hochschule Augsburg

Mit der Gründung des zweiten Promotionszentrums NITRO („Nachhaltige intelligente Technologien für eine ressourcenoptimierte Produktion“) positioniert sich die Technische Hochschule Augsburg zukunftsorientiert. In enger Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Deggendorf und der Hochschule Landshut stärkt die TH Augsburg ihre Forschungs- und Ausbildungsaktivitäten in einem bedeutenden Zukunftsfeld. ... mehr
Mehr lesen

News Arbeitgeber Webinar-Reihe wird fortgesetzt: Wie Transformation gelingt

Bei der Webinar-Reihe geht es darum, wie durch die persönliche innere Haltung der Transformationsprozess im eigenen Unternehmen gelingt. In kurzen Vorträgen geben wir neue Impulse zu den Themen Teamarbeit, persönliche Resilienz, Mindful Leadership, regeneratives Wirtschaften und Qualitäten der Generationen. "Wie Transformation gelingt" das nächste Webinar ist am 19.09.24: Wir bieten tiefe Einblicke in Lösungen und Erfahrungen aus der Praxis. Lassen Sie sich inspirieren und erfahren Sie, wie Theorie und Praxis erfolgreich zusammenfinden können. ... mehr
Mehr lesen

News Nachhaltiges Wirtschaften Bundesweites Klimaanpassungsgesetz (KAnG) tritt in Kraft

Am 1. Juli 2024 ist das bundesweite Klimaanpassungsgesetz (KAnG) in Kraft getreten, mit dem für Deutschland erstmals ein verbindlicher Rechtsrahmen für die Klimaanpassung in Bund, Ländern und Kommunen geschaffen wurde. ... mehr
Mehr lesen

News Nachhaltiges Wirtschaften Woche der Klimaanpassung vom 16. – 20. September 2024

Akteure und Akteurinnen der Klimaanpassung und ihre Projekte stehen in dieser Woche im Mittelpunkt. Augsburg ist mit dabei! ... mehr
Mehr lesen

News Nachhaltiges Wirtschaften Stadtsparkasse Augsburg unterstützt regionale Wirtschaft

Die Stadtsparkasse Augsburg unterstützt die regionale Wirtschaft bei der Umstellung auf eine klimaneutrale und nachhaltige Wirtschaft, um die Klimaziele der EU und der Bundesregierung zu erreichen. ... mehr
Mehr lesen

Angebot für Unternehmen A³ Fachkräftekampagne: arbeiten und leben in A³

Ohne gezieltes Fachkräfte-Marketing geht heute nichts mehr. Die Regio Augsburg Wirtschaft GmbH startet 2024 mit einer neuen A³ Fachkräftekampagne für den Wirtschaftsraum Augsburg.

Ziel: Werbung für die Region und für die attraktiven Arbeitgeber in A³.

Beteiligen Sie sich als Arbeitgeber, denn nur gemeinsam erreichen wir einen hohen Bekanntheitsgrad und ein (noch) besseres Image für die Region Augsburg bei gesuchten Fachkräften.

Ohne gezieltes Fachkräfte-Marketing geht heute nichts mehr. Die Regio Augsburg Wirtschaft GmbH startet 2024 mit einer neuen A³ Fachkräftekampagne für den Wirtschaftsraum Augsburg.

Ziel: Werbung für die Region und für die attraktiven Arbeitgeber in A³.

Beteiligen Sie sich als Arbeitgeber, denn nur gemeinsam erreichen wir einen hohen Bekanntheitsgrad und ein (noch) besseres Image für die Region Augsburg bei gesuchten Fachkräften.

Jetzt informieren und mitmachen!